Hochwasser - Aufräumen, aber noch kein Aufatmen in Niederbayern

Simbach am Inn (APA/dpa) - Zwei Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe in Niederbayern wurden am Freitag die Aufräumarbeiten in der betr...

Simbach am Inn (APA/dpa) - Zwei Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe in Niederbayern wurden am Freitag die Aufräumarbeiten in der betroffenen Region unter Hochdruck fortgesetzt. Zugleich lief die Suche nach Vermissten weiter: Nachdem am Donnerstagabend der sechste Tote des Hochwassers in Simbach am Inn geborgen worden war, wurde Freitag früh noch ein älteres Ehepaar vermisst.

Mit der Hilfe von Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk räumten Einwohner der überfluteten Orte im Landkreis Rottal-Inn ihre Straßen und Häuser frei, die ein stinkender Schlamm überzogen hatte. Darunter kam das Ausmaß des Schadens zum Vorschein: Allein im Landkreis Rottal-Inn wurde er auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert. In vielen Schulen im Landkreis fiel auch am Freitag der Unterricht aus.

Der heftige Regen, der am Mittwoch unvermittelt über die Gegend hereingebrochen war, hatte zwar aufgehört. Doch für die Aufräumarbeiten war das nicht unbedingt günstig. „Das Problem ist, dass der Schlamm rasch abgeräumt werden muss. Wenn er einmal getrocknet ist, wird er steinhart“, erklärte ein Sprecher des Technischen Hilfswerks.

In den am schwersten betroffenen Städten Simbach am Inn, Triftern und Tann war stellenweise die Wasserversorgung ausgefallen. Dies habe aus Sicht des Simbacher Bürgermeisters Klaus Schmid (CSU) Vorrang bei den Aufräumarbeiten in der Hochwasserregion. „Noch ist die Wasserversorgung nicht komplett wiederhergestellt“, sagte Schmid am Freitag. Viele Einwohner müssten sich an Sammelstellen abgezapftes Wasser aus Containern geben lassen. Auch verfügten noch nicht alle Haushalte wieder über Strom.

Um Plünderungen zu verhindern, patrouillierte die Polizei in der Nacht im Streifenwagen durch Simbach. Am Vortag waren bereits zwei Menschen festgenommen worden, die die unübersichtliche Lage ausnutzen wollten, um ein Autoradio zu stehlen.