Probelauf für tägliche Bewegungseinheit an Schulen im Burgenland
Wien (APA) - Die tägliche Sport- und Bewegungseinheit soll ab dem kommendem Schuljahr auf freiwilliger Basis an Volks- und Neuen Mittelschul...
Wien (APA) - Die tägliche Sport- und Bewegungseinheit soll ab dem kommendem Schuljahr auf freiwilliger Basis an Volks- und Neuen Mittelschulen im Burgenland erprobt werden. Die neben den Lehrern nötigen „Bewegungscoaches“ sollen bei den Breitensportdachverbänden angestellt werden, so Sportminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Freitag.
Das Projekt fußt ursprünglich auf der Forderungen nach einer täglichen Turnstunde nach den medaillenlosen Olympischen Spielen von London. Im Vorjahr wurde eine gesetzliche Regelung für Ganztagsschulen verabschiedet, die von der Ursprungsidee aber etwas abwich: Die tägliche Turnstunde musste demnach nicht unbedingt täglich stattfinden, nicht im Rahmen des Turnunterrichts und auch nicht eine Stunde dauern.
Auch im burgenländischen Pilotprojekt, das nicht auf Ganztagsschulen beschränkt ist, ist keine Verpflichtung vorgesehen: Die Schulen können im Rahmen ihrer Autonomie entscheiden, ob sie teilnehmen wollen - Voraussetzung ist ein Beschluss im aus Eltern- und Lehrervertretern zusammengesetzten Schulforum. Zur Unterstützung der Lehrer werden Bewegungscoaches herangezogen - diese neue Ausbildung können geprüfte Trainer und Instruktoren an Bundessportakademien bzw. Pädagogischen Hochschulen absolvieren.
Die Dachverbände stellen die Coaches regulär an und schicken sie an die Schulen. Die Schulaufsicht wiederum überprüft die Einhaltung der Durchführung der Bewegungseinheit - ein Entfall soll nur in begründeten Einzelfällen möglich sein. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Sport- und Bildungsministeriums - für die nächsten zwei bis drei Jahre sind die Mittel gesichert, so Doskozil, der das Projekt auch auf die anderen Bundesländer ausweiten will.
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) verwies darauf, dass die Sport- und Bewegungseinheit nicht unbedingt in den Turnstunden erfolgen müsse. „Das ist ein Bereich, der fächerübergreifend zu organisieren ist.“ So könne etwa in der Biologie-Stunde eine Wanderung unternommen und dabei Stationen absolviert werden, auch mit Musik könne kombiniert werden.
Niessl erwartet vor allem durch die Bewegungscoaches neue Impulse: Es mache einen Unterschied, ob man jahrelang die gleichen Klassenlehrer habe oder auch einmal neue Personen an die Schulen kämen. Gerade im Volksschulbereich mit fast ausschließlich weiblichen Lehrkräften sei es vielleicht gut, wenn ein Mann den Sportunterricht durchführe.