Auch Chinesen zeigen Interesse an Airbag-Produzent Takata
Peking/Tokio/Detroit (APA/Reuters) - Der von einem Airbag-Skandal erschütterte japanische Autozulieferer Takata lockt immer mehr Interessent...
Peking/Tokio/Detroit (APA/Reuters) - Der von einem Airbag-Skandal erschütterte japanische Autozulieferer Takata lockt immer mehr Interessenten aus der Reserve. Auch der chinesische Konkurrent Ningbo Joyson Electronic warf nun seinen Hut in den Ring. Das Unternehmen gab am Freitag bekannt, ein Engagement zu prüfen. Bisher habe es aber keinen Kontakt zu Takata gegeben, ergänzte ein Ningbo-Sprecher. Eine Übernahme sei noch kein Thema.
Takata braucht dringend Geld. Auf den Konzern kommen massive Kosten durch die Ersetzung defekter Airbags zu, die zu tödlichen Unfällen führen können. Bisher wurden in diesem Zusammenhang weltweit mehr als 100 Millionen Autos in die Werkstätten zurückbeordert. Sollte die alleinige Verantwortung für die Probleme Takata zugesprochen werden, könnten die Rückrufe für die Japaner mehr als 10 Mrd. Dollar (9 Mrd. Euro) teuer werden.
Im Zuge des Skandals ist der Börsenwert des Unternehmens drastisch zusammengeschrumpft. Das macht Takata für Investoren attraktiv. Sie gehen nicht davon aus, dass die Rückrufe dem Zulieferer das Genick brechen werden, weil die Autoindustrie ihren immensen Bedarf an Ersatz-Airbags wohl kaum komplett bei anderen Zulieferern stillen könnte. Wie Reuters bereits vergangene Woche von Insidern erfahren hatte, befinden sich die US-Beteiligungsgesellschaft KKR und andere Investoren in Gesprächen mit Takata. Interessiert seien auch Bain Capital und PAG Asia Capital, meldete nun die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Ningbo Joyson ist ein großer chinesischer Autozulieferer, der seit Jahren auf Einkaufstour ist. Zuletzt gelang ihm mit der 920 Mio. Dollar schweren Übernahme der US-Firma Key Safety Systems der Vorstoß ins Airbag-Geschäft. Auch in Deutschland haben die Chinesen bereits Firmen geschluckt.