Gemeinnützige Bauvereinigungen: GBV-Mietwohnungen sind billiger

Wien (APA) - Der Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) weist im Zusammenhang mit der aktuellen AK-Analyse zu hohen Wohnkosten darauf...

Wien (APA) - Der Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) weist im Zusammenhang mit der aktuellen AK-Analyse zu hohen Wohnkosten darauf hin, dass GBV-Wohnungen mit durchschnittlich 6,1 Euro pro Quadratmeter Bruttomiete um rund 20 Prozent unter dem Niveau von privaten oder gewerblichen Vermietern (7,6 Euro) liegen. Die GBV-Mieten seien nicht nur billiger, sondern auch deutlich gedämpfter gestiegen.

Die Gemeinnützigen bieten rund 1,4 Millionen Bewohnern „ein leistbares Zuhause“, betont Verbandsobmann Karl Wurm am Freitag in einer Presseaussendung. Auch gebe es ein „Dauerwohnrecht“ und kein „Wohnen auf Zeit“.

Die privaten Hauptmieten erhöhten sich laut AK zwischen 2008 und 2014 um 28 Prozent, bei den Gemeinnützigen dagegen nur um 17 Prozent, also nur wenig über der Inflationsrate (12 Prozent), betont der GBV, dessen Mitglieder mit rund 600.000 Mietwohnungen für 40 Prozent aller Mietwohnungen stehen.

Bei den Neuvermietungen sei der Kostenunterschied noch größer: Hier liegen die gemeinnützigen Mieten (in Wien) mit 7,1 Euro pro Quadratmeter sogar um gut ein Drittel unter jenen der Privaten und auch deutlich unter den Mietniveau kommunaler Wohnungen, so Wurm.

Stark wirksam werde dabei ein GBV-Spezifikum: Nach Rückzahlung aller Kredite durch die GBV kann die Miete nicht - wie bei gewerblichen Vermietern - angehoben werden, sondern bleibt gleich bzw. muss auf die gesetzlich festgelegte „Grundmiete“ von 1,75 Euro pro Quadratmeter und Monat zuzüglich eines Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrages (EVB) abgesenkt werden. Liege die Miete darunter, bleibe sie nach Ausfinanzierung unverändert. Zu Absenkungen dieser Mieten sei es in den letzten Jahren aber kaum gekommen, da sie deutlich unter dem Grenzbetrag lagen: Im Durchschnitt betragen die Mieten in ausfinanzierten Objekten rund 1,3 Euro pro Quadratmeter und Monat, exklusive des EVB.

Während sich bei den privaten Vermietern hohe Kostensteigerungen zeigten, gewährleiste das Regelsystem der Wohnungsgemeinnützigkeit ein dauerhaft niedriges Mietniveau, so Wurm weiter. Dadurch und den in aller Regel unbefristet abgeschlossenen Mietverhältnissen trügen die Gemeinnützigen zur „sozialen Wohnsicherheit“ für ihre Kunden bei.

Die zunehmende Wohnungsknappheit in den Ballungsgebieten zeigt sich laut GBV bei den Gemeinnützigen bei den immer länger werdenden Vormerklisten der Wohnungsunternehmen. Eine Ankurbelung des Wohnungsneubaus sei daher oberstes Gebot.

Wurm schlägt für eine Wohnbau-Offensive ein 5-Punkte-Maßnahmenpaket vor: Rasche Umsetzung des Wohnbaupakets, Gründung einer Wohnbauinvestitionsbank, verstärkte Mobilisierung von Grundstücken, vereinfachte Widmungs- und Bauverfahren und Kosteneinsparungen bei Bauvorschriften durch Entrümpelung von Normen, Richtlinien und Auflagen. Wurm schlägt dazu die Einrichtung eines Baukostensenkungsbeirates vor.