Mit einem Stern der Sonne entgegen

Von Walter Schrott

Triest –Vor wenigen Wochen präsentierte Mercedes mit dem SLC-Roadster und dem S-Klasse-Cabrio zwei faszinierende Sportler. Und schon geht die große Open-Air-Show weiter. Im Frühsommer bringen die Schwaben mit dem C-Klasse-Cabrio das erste Faltverdeck-Modell dieser Baureihe auf die Straße. Ganz nach Art des Hauses präsentiert sich der gut 4,70 Meter lange und vollwertige Viersitzer als Eyecatcher ersten Ranges. Eine Augenweide, die mit sinnlicher Klarheit und perfekten Proportionen beeindruckt und geschlossen wie offen eine blendende Figur macht. Anders als sein ganz großer Bruder, der puren Luxus verkörpert, zeigt das auf dem erfolgreichen C-Klasse-Coupé basierende Cabrio aber eine betont sportliche und jugendliche Ausprägung, die sich auch im Innenraum fortsetzt.

Schon in der Basisversion bietet Mercedes ein hochwertiges Verdeck mit Glasscheibe, das sich elektrisch in 20 Sekunden ins Heck versenkt. Das funktioniert auch während der Fahrt bis 50 km/h. Wer es noch komfortabler haben möchte, kann ein mehrlagiges Akustikverdeck ordern. Das erhöht den Geräusch- und Klimakomfort deutlich und sorgt damit für volle Ganzjahrestauglichkeit. Auch das aus anderen Baureihen bekannte Cabrio-Komfortpaket ist verfügbar. Dabei fährt im Dachrahmen elektrisch ein Spoiler (Aircap) aus, der den Wind über das Cabrio leitet und mit einem elektrischen Windschott hinter den Rücksitzen gekoppelt ist. Verwirbelungen werden so deutlich und frisurschonend reduziert. Und für alle Fälle umströmt warme Luft aus der Kopfraumheizung Airscarf Hals und Nacken von Fahrer und Beifahrer.

Natürlich stehen Fahrdynamik und Fahrspaß im Vordergrund. Dafür sorgt das im Vergleich zur Limousine um 15 Millimeter tiefer gelegte Stahlfederfahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem. Für Komfort-Freaks gibt es optional die bekannte Airmatic-Luftfederung. Spaßfördernd ist zweifelsfrei das Dynamik-Select-System, mit dem der Fahrer fünf Fahrcharakteristiken, von komfortabel über verbrauchsoptimiert bis hin zu maximaler Sportlichkeit, abrufen kann. Dass Mercedes zudem das volle Programm an Assistenz-, Sicherheits- und Kommunikationssystemen anbietet, ist klar.

Die Qual der Wahl offenbart sich im breit gefächerten Motorenangebot. Drei Diesel und neun Benziner mit einem Leistungsspektrum von 156 bis 333 PS sind verfügbar. Je nach Modell besorgen 6-Gang-Schaltgetriebe oder die 9-Gang-Automatik die Kraftübertragung, teils kombinierbar mit dem bewährten 4Matic-Allradantrieb. Und: Mercedes wäre nicht Mercedes, würde es für das neue Cabrio nicht Hochleistungsversionen aus der AMG-Schmiede geben. Die setzen mit ausgestellten Kotflügeln, eigenständiger Frontpartie, Heckschürze und fetten Abgasendrohren auch optisch starke Akzente. Bei ersten Testfahrten eindeutig unsere Favoriten. Befeuert von einem V8-Biturbo samt 7-Gang- Sportgetriebe Speedshift liefern der AMG C63 mit 476 PS und der AMG C63 S mit 510 PS eine schlichtweg atemberaubende Performance ab. Souverän und unerschütterlich glüht der Spitzensportler durch Radien aller Art. 4,1 bzw. 4,2 Sekunden für den 100er-Sprint, das ist schon fast Formel-1-Feeling, das für Adrenalinschübe und nachhaltiges Bauchkribbeln sorgt. Und das alles begleitet von einem Sound, der durch Mark und Bein geht. Nur wenig gelassener geben sich mit 4,7 bzw. 4,8 Sekunden die 367 PS starken Biturbo-Sechszylinderversionen der AMG-Truppe.

In Summe: Das neue C-Klasse-Cabrio begeistert auf allen Linien und wird im derzeit noch von den bayrischen Platzhirschen beherrschten Revier mit Sicherheit kräftig mitmischen. Bestellt werden darf ab Anfang Juli, die Markteinführung folgt Mitte September. Welcher Betrag am Preiszettel steht, ist noch unbekannt.