Südkorea will strengere Diesel-Tests
Seoul (APA/Reuters) - Südkorea will schärfer gegen den Schadstoffausstoß vorgehen. Die Regierung in Seoul gab dazu heute, Freitag, ein umfan...
Seoul (APA/Reuters) - Südkorea will schärfer gegen den Schadstoffausstoß vorgehen. Die Regierung in Seoul gab dazu heute, Freitag, ein umfangreiches Maßnahmenbündel bekannt, das auch eine Reaktion auf den Abgasskandal bei VW ist. Ziel ist es, die Luftqualität binnen zehn Jahren auf westeuropäisches Niveau zu verbessern. Im Kampf gegen den Smog soll es etwa strengere Emissionstests für Dieselfahrzeuge geben.
Die Tests finden - wie dies ähnlich auch in der EU beschlossen ist - ab 2017 unter realen Fahrbedingungen auf der Straße statt und nicht mehr nur im Labor. Hintergrund sind Untersuchungen des Umweltministeriums im Zuge der VW-Affäre. Sie ergaben, dass manche Dieselautos in Straßentests bis zu 21 Mal mehr Stickoxid ausstießen als in Labortests.
Ferner dürfen Dieselautos, die vor 2005 auf den Markt kamen, nur noch bis spätestens Ende 2019 im Verkehr bleiben. Auch Diesel-Busse sollen nach und nach von den Straßen verschwinden. Zugleich wird eine Erhöhung der Dieselpreise erwogen. Südkorea ist nach Indien der zweitgrößte Markt für Dieselautos in Asien. Die Regierung setzt sich außerdem ein deutlich ehrgeizigeres Ziel für die Förderung umweltfreundlicher Fahrzeuge. Deren Anteil an den Neuzulassungen soll nun bis 2020 auf 30 Prozent zulegen von derzeit 2,6 Prozent. Bisher lag die Vorgabe bei 20 Prozent. Erreicht werden soll das neue Ziel durch einen dramatischen Ausbau der Ladestationen für batteriebetriebene Fahrzeuge.