Ortschefs prüfen Kostenexplosion

Gries a. Br. –Die letzte Malerrechnung liegt vor, die lange erwartete Schlussabrechnung der Bauleitung soll demnächst eintrudeln. Dann wird die Höhe der Kostenüberschreitung bei der Sanierung der Neuen Mittelschule Gries – kolportiert wurden bis zu 1,5 Mio. Euro – endgültig feststehen. Die brisante Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte, beschäftigt die Gemeindepolitik seit 2014, nun soll sie endgültig geklärt werden. In seiner jüngsten Sitzung legte der Grieser Gemeinderat die weitere Vorgehensweise fest.

„Es wurden Nach- und Zusatzaufträge vergeben, die keiner unterschrieben hat“, fasste BM Karl Mühlsteiger noch einmal das Grundproblem zusammen. Sobald alle Rechnungen vorliegen, sind – wie der Gemeinderat letztlich einstimmig beschloss – nun die Bürgermeister der Sprengelgemeinden Gries, Schmirn, Vals und Obernberg am Zug: Gemeinsam mit dem Grieser Überprüfungsausschuss und fachlich versierten Gemeinderäten sollen sie alle Aktenordner mit den Bauunterlagen genau durchforsten und beurteilen. Sollte nach dieser internen Vorprüfung kein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegen, wird – ohn­e dass der Gemeinderat dies noch einmal eigens beschließen muss – doch noch eine externe Firma mit der Prüfung beauftragt. Die Vergabe erfolgt dann um rund 13.000 Euro an den Bestbieter. Es gehe darum, festzustellen, wo die Fehler passiert sind, meinte Mühlsteiger. „Nur so können wir das Thema abschließen.“

In der Vorperiode hatte der Vorschlag einer externen Prüfung im Gemeinderat, wie berichtet, keine Mehrheit gefunden, stattdessen wurde die Gemeindeaufsicht angerufen. Diese lehnte eine Prüfung aber ebenso ab wie der Landesrechnungshof. (md)