Südchinesisches Meer dominiert erneut Shangri-La-Dialog
Singapur (APA/dpa) - Der verbale Schlagabtausch der USA mit China über den Machtausbau im Südchinesischen Meer prägt die Sicherheitskonferen...
Singapur (APA/dpa) - Der verbale Schlagabtausch der USA mit China über den Machtausbau im Südchinesischen Meer prägt die Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog in Singapur. „Die Ereignisse der jüngsten Zeit legen nahe, dass beim Shangri-La-Dialog die Rivalität der USA mit China dominiert“, schrieb Alexander Neill, Asienexperte des Veranstalters Internationales Institut für Strategische Studien (IISS), am Freitag.
US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte vergangene Woche, China riskiere, mit seinen Aktivitäten im Südchinesischen Meer eine „große Mauer von Selbstisolation“ aufzubauen. China beansprucht den Großteil des rohstoffreichen Meeresgebietes bis vor die Küsten mehrerer Nachbarstaaten. Die Philippinen, Vietnam und andere protestieren heftig dagegen und erheben eigene Gebietsansprüche.
Die USA fahren demonstrativ mit Kriegsschiffen durch die Region, um zu unterstreichen, dass es sich um internationale Gewässer handelt, oft gegen die Proteste Pekings. Chinas Außenministerium warf Carter zuletzt „Rhetorik wie im Kalten Krieg“ vor. Der US-Außenminister will am Samstag vor den Teilnehmern der Sicherheitskonferenz sprechen.
Bis Sonntag beraten Verteidigungsminister, Militärangehörige und Sicherheitsstrategen auch über die Bedrohung durch Nordkorea und Extremisten in der Region. Insgesamt sind 560 Delegierte aus 52 Ländern angemeldet. Der thailändische Putschführer Prayut Chan-o-cha war am Freitagabend Eröffnungsredner. Er rief alle Länder der Region zu mehr Kooperation auf, um Konflikte friedlich zu lösen.
Die EU hat vorgeschlagen, Aktivitäten im Südchinesischen Meer mit Hilfe von Satelliten unparteiisch zu dokumentieren. Ziel sei, Verstöße gegen im Jahr 2002 vereinbarte Verhaltensregeln von unabhängiger Seite sichtbar zu machen, hieß es in einer zur Konferenz vorgestellten IISS-Analyse. So könnte der Druck auf die verantwortlichen Staaten erhöht werden.