Orban wirft US-Milliardär Soros Unruhestiftung in Ungarn vor
Budapest (APA/AFP) - Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat dem aus seiner Heimat stammenden US-Milliardär George Soros vorgeworfen,...
Budapest (APA/AFP) - Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat dem aus seiner Heimat stammenden US-Milliardär George Soros vorgeworfen, durch die Finanzierung bestimmter Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Ungarn „Chaos“ stiften zu wollen. Soros verstehe sich als Gegner der ungarischen Regierung und unterstütze als solcher Organisationen, die eine andere Flüchtlingspolitik verträten, sagte Orban am Freitag.
Orban, der in der Flüchtlingsfrage eine harte Linie vertritt, fügte im Interview mit dem nationalen Radiosender Kossuth hinzu: „Das Volk unterstützt nicht die Flüchtlingspolitik der europäischen Regierungen - trotz Soros‘ Zuwendungen für die NGOs.“ Der Devisenspekulant ist Förderer mehrerer NGOs in Mittel- und Osteuropa. Orban und der von ihm geschätzte russische Präsident Wladimir Putin beschuldigen Soros regelmäßig der Einmischung in innere Angelegenheiten ihrer Länder.
Amtlichen Angaben zufolge reisten im vergangenen Jahr Hunderttausende Flüchtlinge durch Ungarn und Österreich, um nach Deutschland oder Schweden zu gelangen. Seit Jänner kamen demnach mehr als 13.400 „illegal“ ins Land. Orban hatte im vergangenen Herbst an den Grenzen zu Serbien und Kroatien eine mit Stacheldraht bewehrte Absperrung errichten lassen, um Flüchtlinge abzuhalten.