Zürcher Börse schließt deutlich schwächer
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag klar im Minus beendet. Nachdem der Leitindex SMI am letzten Hande...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag klar im Minus beendet. Nachdem der Leitindex SMI am letzten Handelstag bis zum Nachmittag leicht im Plus notierte, fiel er nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts innerhalb von knapp zwei Stunden um 135 Punkte.
Im Mai sind viel weniger Arbeitsplätze entstanden als erwartet: 38.000 statt 160.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft, dazu eine Reduktion der Angaben zu den beiden Vormonaten um insgesamt 59.000 Stellen. Die Daten enttäuschten den Markt mit Blick auf die US-Wirtschaft.
Der Swiss Market Index (SMI) verlor 0,70 Prozent auf 8.148,40 Punkte. Damit beendet der Leitindex die Woche mit minus 1,7 Prozent. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büßte 0,76 Prozent auf 1.232,31 ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,57 Prozent auf 8.818,74 Zähler.
Nachdem die beiden Großbankentitel bis zum Nachmittag noch uneinheitlich tendierten, schlossen sie am Ende als die größten Verlierer. UBS (minus 3,4 Prozent) und CS (minus 2,5 Prozent) hatten in jüngster Zeit in Erwartung eines baldigen weiteren Zinsschritt in den USA deutlicher zugelegt. Die beiden Banken haben unterdessen zudem - zusammen mit anderen Finanzinstituten - eine neuerliche Strafe in den USA im Fall umstrittener Hypothekengeschäfte bezahlt.
Weitere Finanztitel wie Julius Bär (minus 1,5 Prozent) und Zurich (minus 1,1 Prozent) gingen deutlich schwächer aus dem Handel. Auch LafargeHolcim (minus 2,1 Prozent), Adecco (minus 1,0 Prozent) und Sonova (minus 0,9 Prozent) fanden sich am unteren Ende der Tabelle wieder.
Deutlichen Druck auf den SMI übten zudem die schwergewichtigen Novartis (minus 0,9 Prozent) und Roche (minus 0,7 Prozent) aus. Die Pharmatitel dürften an den nächsten Tagen weiter im Fokus stehen, denn am Freitag begann in Chicago der wichtige Onkologie-Kongress Asco, bei dem die Konzerne ihre neuesten Studien zu Krebsmedikamenten präsentieren und diskutieren werden. Novartis könnte mit überraschenden Meldungen nur gewinnen, so ein Analyst, während Roche vermutlich wenig Neues zu zeigen habe und entsprechend nur verlieren könne.
Auch ABB (minus 0,5 Prozent) sorgten zum Wochenausklang für Gesprächsstoff. Chef Ulrich Spiesshofer geht - wie er der AWP sagte - für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zwar von weiter schwierigen Märkten aus, ist aber dennoch einigermaßen zuversichtlich. Seine Hoffnung beruhen unter anderem auf den laufenden Sparprogrammen und neuen Produkten. Auch habe ABB nach einer Zeit der Hausaufgaben nun wieder die Möglichkeit für größere Übernahmen, wobei man sich aber Zeit lassen wolle.
Größter Gewinner waren dagegen Swisscom (plus 1,5 Prozent). Die Titel hatten im Vorfeld der sogenannten Service-Public-Initiative viel an Terrain eingebüßt, weil die meisten Umfragen zunächst auf ein Ja der Stimmbürger hindeuteten. Zuletzt gingen die Trends allerdings Richtung Ablehnung, so dass sich die Kurse wieder etwas erholten. Sollte es an diesem Wochenende nun tatsächlich zu einem Nein kommen, dürften die Titel im Aufwind bleiben, mutmaßen Händler.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA507 2016-06-03/18:25