Frank Stronach wird nicht wieder bei Nationalratswahl antreten
Klubobmann Lugar will auch ohne Stronach und dessen Namen wieder antreten.
Wien/Ebreichsdorf - Das politische Projekt von Magna-Gründer Frank Stronach ist spätestens mit Ende der Legislaturperiode Geschichte: Er werde bei der nächsten Wahl nicht mehr persönlich antreten, bestätigte der austro-kanadische Milliardär bei einer Veranstaltung Freitagabend. „Der Name ‚Stronach‘ wird auch nicht vorkommen“, ließ er bezüglich der Zukunft seines Team Stronach wissen.
Die 2012 von ihm gegründete Partei verliert also nicht nur das Scheckbuch des Unternehmers, sondern auch dessen prominenten Namen. „Ich bin sehr bedacht auf meinen Namen“, erklärte der 83-Jährige, „da muss man aufpassen, dass der nie kreditgeschwächt wird“. Bis zum Ende der Legislaturperiode werde er Parteiobmann bleiben, danach werde er „persönlich nicht mehr in der Politik sein“.
Er habe seine Tätigkeit als Parteiobmann sehr ernst genommen, auch wenn er im Rückblick manches anders gemacht hätte - so habe er bisweilen „zu kräftig am Käfig gerüttelt“. Aber es sei wichtig, nach vorne zu schauen. Er habe „ein gewisses Alter“ und es brauche „jüngere Leute“. „Mein Herz ist immer noch für Österreich“, betonte Stronach, er werde „immer mit Rat und Tat zur Seite stehen“ - wem konkret, sagte er nicht dazu.
Der Klubobmann des Team Stronach, Robert Lugar, ließ sich von den Ankündigungen nicht aus der Ruhe bringen: Man werde auch ohne Stronach und dessen Namen bei der nächsten Nationalratswahl antreten, sagte Lugar Freitagabend. „Für uns ist klar, wir treten an.“ Man habe auch genug Geld für den Wahlkampf.
Lugar gab sich nicht überrascht. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass ein über 80-Jähriger „nicht bis in alle Ewigkeit“ Parteiobmann bleibe. Und es sei logisch, dass der Parteigründer auch seinen Namen zurückwolle. Dass dies ein Misstrauensvotum des Parteichefs sei, habe er nicht so verstanden. Ein Problem für die Kandidatur sieht Lugar darin auch nicht: „Ich gehe davon aus, dass Politiker, die gute Politik machen, auch gewählt werden.“ Wie man sich dann nennen wird, sei noch offen. (APA)