Hochwasser - Pegelstand der Seine in Paris stabilisiert sich
Paris (APA/AFP) - Das Hochwasser der Seine hält Paris weiter in Atem, der Pegel des Flusses stieg aber in der Nacht auf Samstag langsamer al...
Paris (APA/AFP) - Das Hochwasser der Seine hält Paris weiter in Atem, der Pegel des Flusses stieg aber in der Nacht auf Samstag langsamer als befürchtet: Der Pegelstand habe sich bei 6,09 Meter stabilisiert, teilten die Behörden mit. Zuvor hatte das Umweltministerium gewarnt, in der Nacht sei ein Anstieg auf 6,10 bis 6,40 Meter möglich, schlimmstenfalls sogar bis 6,50 Meter.
Zuletzt hatte es in Paris vor fast 35 Jahren ein derartiges Szenario gegeben: 1982 hatte die Seine in Paris einen Pegelstand von 6,18 Metern erreicht. Bei der Jahrhundertflut im Jahr 1910 waren es sogar 8,62 Meter. Die Behörden rechneten damit, dass der Pegelstand das Wochenende über sehr hoch bleiben und dann langsam zurückgehen würde. Wegen der Überschwemmungen waren mehrere U-Bahn-Stationen nahe der Seine sowie Uferstraßen gesperrt. Die Stadtverwaltung kündigte an, zwei Turnhallen für Obdachlose zu öffnen. Die Evakuierung von Wohnungen sei nicht geplant.
Wegen des Hochwassers hatten am Freitag die am Ufer der Seine gelegenen berühmten Museen Louvre und Musée D‘Orsay sowie das Ausstellungshaus Grand Palais ihre Pforten geschlossen. In den Museen wurden in den Untergeschoßen gelagerte Werke in höhere Etagen gebracht. Frankreichs Präsident Francois Hollande besuchte in der Nacht auf Samstag den Louvre, wo Mitarbeiter Kunstwerke in Sicherheit brachten.
Touristen werden am Louvre vorerst weiter vor verschlossenen Türen stehen: Das Museum soll nach Angaben seines Direktors Jean-Luc Martinez noch bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben. Das mit neun Millionen Besuchern pro Jahr meistfrequentierte Museum der Welt beherbergt mehr als eine halbe Million Werke, von denen nur 38.000 ausgestellt sind. Die anderen Werke befinden sich im Keller des Museums sowie in anderen Gebäuden.
Die Seine in Paris hatte vor einer Woche noch einen Pegelstand von unter 1,30 Meter gehabt. Die Überschwemmungen hatten in den vergangenen Tagen bereits in der Region um Paris und in der Loire-Region zu schweren Verwüstungen geführt. Am Freitag wurden in mehreren Regionen Anrainer gefährlich ansteigender Flüsse in Sicherheit gebracht.