Lange geplanter Staudamm in Afghanistan feierlich eingeweiht
Kabul (APA/dpa) - Mit einem schwer gesicherten Festakt haben der afghanische Präsident Ashraf Ghani und der indische Ministerpräsident Naren...
Kabul (APA/dpa) - Mit einem schwer gesicherten Festakt haben der afghanische Präsident Ashraf Ghani und der indische Ministerpräsident Narendra Modi einen der größten Staudämme Afghanistans eingeweiht. Indien hat den rund 270 Millionen Euro teuren Salma-Damm in der Westprovinz Herat finanziert. Indische und afghanische Ingenieure haben fast zehn Jahre lang daran gebaut.
Dank der Hilfe Indiens bringe der Damm „Licht und Hoffnung in tausende Heime“, sagte Ghani bei der Veranstaltung im Gouverneurspalast am Samstag. Modi nannte den Tag einen historischen Moment für die Freundschaft zwischen Indien und Afghanistan.
Ursprünglich war der Damm 1976 gebaut, in den folgenden Kriegen aber beschädigt worden. Nach Angaben des Energieministeriums ist er 107 Meter hoch und 550 Meter breit. Der drittgrößte Stausee des Landes fasst 640 Millionen Kubikmeter Wasser und soll 80.000 Hektar Land bewässern. Das angeschlossene Wasserkraftwerk erzeugt 42 Megawatt Elektrizität und deckt damit knapp ein Viertel des Energiebedarfs der Provinz.
Die Taliban hatten mehrmals versucht, den Damm zu zerstören. 2013 hatte die Polizei rund 1.300 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt. Aus Sorge vor erneuten Anschlägen hätten Sicherheitskräfte in den vergangenen Wochen in mehreren Einsätzen „militante Gruppen aus dem Gebiet entfernt“, sagte Gouverneurssprecher Jilani Farhad. Eine Polizeieinheit würde dort permanent stationiert.
Indien ist nicht Teil der westlichen Gebergemeinschaft für Afghanistan. Es finanziert nur bilateral abgesprochene Projekte, darunter das im Dezember eingeweihte neue Parlament. Indien hat bisher rund 1,7 Milliarden Euro in Afghanistan gesteckt.