Polens Ex-Präsidenten rufen Europa zu Verteidigung der Demokratie auf

Warschau (APA/dpa) - In einem gemeinsamen Appell haben drei ehemalige polnische Präsidenten und Ex-Bürgerrechtler die Völker Europas zur Verteidigung demokratischer Werte aufgerufen. „Wir beobachten mit Unruhe, wie Europa heute den Glauben an seine Träume und seine Stärke verliert“, hieß es in dem am Samstag veröffentlichten Schreiben, das unter anderem Lech Walesa, Aleksander Kwasniewski und Bronislaw Komorowski unterzeichnet haben.

„In den Gesellschaften wächst die Angst vor Fremden. Dort, wo Mauern fielen, werden neue errichtet. Populistische und nationalistische Politiker nutzen die Ängste der Bürger aus“, hieß es weiter.

In dieser Situation, in der auch Polen „unerwartete Probleme“ erlebe, müssten die Europäer aus ihrer Lethargie erwachen. „Verteidigen wir unsere Werte, unsere Länder, das gemeinsame Europa!“ forderten die Ex-Präsidenten am Jahrestag der ersten teilweise freien polnischen Parlamentswahl im Jahr 1989.

Walesa, Kwasniewski und Komorowski haben gemeinsam mit der Oppositionsbewegung KOD für Samstag zu einem Marsch unter dem Motto „Alle für die Freiheit“ aufgerufen. Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung an den historischen Erfolg der polnischen Bürgerrechtsbewegung, sondern auch um die Sorge vor Demokratieabbau in Polen unter den regierenden Nationalkonservativen.