Neue Führung bei Paulusladen
Reutte – „Mit 73 Jahren kann man nur noch Bundespräsident oder Papst werden“, meinte launig Karl Gratl und legte bei der Generalversammlung ...
Reutte –„Mit 73 Jahren kann man nur noch Bundespräsident oder Papst werden“, meinte launig Karl Gratl und legte bei der Generalversammlung des Vereins „Paulusladen“ (Sozialmarkt Reutte) sein Obmann-Amt, das er seit der Gründung innehatte, in jüngere Hände.
Gratl übergibt als Verantwortlicher an seinen bisherigen Stellvertreter Martin Storf ein gut bestelltes Haus. Der Paulusladen ist in den sechs Jahren seines Bestehens zu einer Institution geworden, die für finanziell Schwächergestellte nicht mehr wegzudenken ist. Nach einer gewissenhaften Prüfung und strengen Regeln werden Einkaufsausweise ausgestellt, die es den Inhabern ermöglichen, im Paulusladen Waren des täglichen Bedarfs zu besonders günstigen Preisen zu erwerben. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation sind darunter auch vermehrt Asylwerber. Den Hauptteil der Kunden, mit immerhin 3500 Einkäufen pro Jahr, stellen allerdings die Einheimischen. Mit Ausnahme kleinerer Unterstützungen durch die Gemeinden zum Start kommt der Paulusladen aktuell ohne die Inanspruchnahme von öffentlichen Geldern über die Runden. Das ist vor allem der Spendenfreudigkeit von Firmen, Patenschaften und Mitgliedsbeiträgen zu verdanken. Mit den Erlösen aus dem Verkauf allein könnte man keine „schwarze Null“ erwirtschaften. Patenschaften, Spenden und Mitgliedsbeiträge decken den Abgang von rund 10.000 Euro im Jahr. Großen Anteil am Erfolg des Paulusladens haben damit die freiwilligen Helfer, die bei Transport, Verkauf und bei der Mitgliederwerbung überaus aktiv sind.
Gratl übergab also ein gut bestelltes Haus an seinen einstimmig gewählten „logischen“ Nachfolger Martin Storf. Im neuen Vorstand stehen ihm unter anderen Marion Höfling als Stellvertreterin und Kassierin und Peter Rödhammer als Schriftführer zur Seite. (hni)