Fußball-EM: Krisenunterstützungsteams in Frankreich im Einsatz
Wien (APA) - Seit dem Tsunami im Dezember 2004 gibt es Krisenunterstützungsteams (KUT), die aus Experten des Außen-, des Innen- und des Vert...
Wien (APA) - Seit dem Tsunami im Dezember 2004 gibt es Krisenunterstützungsteams (KUT), die aus Experten des Außen-, des Innen- und des Verteidigungsministeriums gebildet werden und Botschaften in prekären Situationen unterstützen. Auch in Frankreich werden während der Fußball-EM solche Teams unterwegs sein. Eine Erkundungsmission gab es bereits im April.
Dabei besuchten die Experten das Quartier der österreichischen Mannschaft, Spielorte und Fanzonen, sagte Werner Brandstetter, Leiter der Sicherheitsabteilung im Außenministerium, im Gespräch mit der APA. Dazu kamen Gespräche mit den französischen Behörden, bei denen es um bestmögliche Abstimmung der KUT und der Arbeit der Botschaft mit den einheimischen Behörden geht. „Dabei haben wir auch Empfehlungen mitgenommen.“
Eine davon wird die direkte Anwesenheit von KUT in den Fanzonen und an Orten sein, an denen sich Anhänger der heimischen Nationalmannschaft treffen. So wird sich ein Team, bestehend aus je einem Vertreter des Außen-, des Innen- und des Verteidigungsministeriums, am 14. Juni in Bordeaux in der Fanzone aufhalten. Das KUT in Frankreich wird von zwei Beamten des EKO Cobra und zwei Angehörigen des Verteidigungsministeriums verstärkt. Brandstetter betonte, dass klassische konsularische Angelegenheiten - verlorene oder gestohlene Pässe und dergleichen - nicht vorrangig zu den KUT-Aufgaben gehören.
„Wir haben eine ganze Reihe von Szenarien erstellt. Das positivste ist, dass nichts passiert“, erläuterte Brandstetter. Am wahrscheinlichsten seien derzeit aber gestrandete Fans, die nicht an ihren Zielort kommen, wegen der Streiks im französischen Transportwesen. „Und wir müssen auch von der Möglichkeit von Terroranschlägen ausgehen, auch wenn es derzeit keinerlei konkrete Hinweise darauf gibt“, betonte der Sicherheitsexperte im Außenministerium.
Auch im Außenministerium selbst wird vorgesorgt, etwa bei Rufbereitschaften, damit im Ernstfall die Teams verstärkt werden können. Insgesamt erwartet der Österreichische Fußballbund (ÖFB) rund 70.000 österreichische Fans im Frankreich. An sie appellierte Werner Brandstetter, sich beim Außenministerium zu registrieren. Im Ernstfall kann ihnen so rascher geholfen werden. Die Registrierung erfolgt via Homepage http://www.reiseregistrierung.at.