Fed schlägt strengere Kapitalregeln für große Versicherer vor

Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank Fed will die Aufsichtsregeln für die größten Versicherungskonzerne verschärfen. Die Fed stellte ...

Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank Fed will die Aufsichtsregeln für die größten Versicherungskonzerne verschärfen. Die Fed stellte am Freitag nach Beratungen ihres Führungsgremiums Vorschläge vor. So sollen die als systemrelevanten eingestuften Versicherer sowie die mit angeschlossenen Bank künftig strengere Kapitalregeln erfüllen. Details dazu nannte die Zentralbank zunächst nicht.

Betroffen wären insbesondere AIG und Prudential Financial, die als systemrelevant gelten. Bei ihnen soll auch die Liquiditätsausstattung geprüft werden. Die beiden Konzerne müssen den Vorschlägen zufolge auch Cash-Flow-Projektionen abliefern und Notfall-Pläne bei einem Liquiditätsengpass ausarbeiten. Außerdem müssen sie einen 90-tägigen Liquiditätspuffer in bar vorhalten. Die Branche hat nun bis zum 2. August Zeit, die geplanten Änderungen zu kommentieren.

Grundlage für die verschärften Regeln ist das sogenannte Dodd-Frank-Gesetz, das als Lehre aus der Finanzkrise erlassen wurde. Wie Fed-Führungsmitglied Daniel Tarullo jüngst ankündigte, standen die in diesem Rahmen bereits umgesetzten Regelungen für große in- und ausländische Banken in den USA für die Versicherer Pate.

AIG war einst der größte Versicherer der Welt. Nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers 2008 geriet er in Schieflage und wurde von der Regierung mit 182 Mrd. Dollar (aktuell gut 163 Mrd. Euro) an Steuergeldern gerettet. Das Geld hat das Unternehmen inzwischen zurückgezahlt, es ist im ersten Quartal aber wieder in die roten Zahlen gerutscht.

~ WEB http://www.federalreserve.gov/ ~ APA073 2016-06-05/10:26