Fußball: DFB-Coach Löw entließ Team mit „gutem Gefühl“ in Kurzurlaub
Gelsenkirchen (APA/dpa) - Mit einem „guten Gefühl“ und klaren Aufgaben verabschiedete DFB-Trainer Joachim Löw die Spieler der deutschen Fußb...
Gelsenkirchen (APA/dpa) - Mit einem „guten Gefühl“ und klaren Aufgaben verabschiedete DFB-Trainer Joachim Löw die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den letzten Kurzurlaub, bevor es in Sachen EM so richtig ernst wird. „Wir glauben schon an unsere Stärke. Wenn wir das ausspielen und die Mentalität stimmt, haben wir gute Chancen“, sagte Löw nach dem 2:0-Sieg gegen den ÖFB-Gegner Ungarn selbstbewusst.
Der letzte Test ist geglückt. Die 23 deutschen EM-Spieler dürfen noch einmal durchpusten und sich zwei Tage im Kreise ihrer Liebsten erholen, ehe in exakt einer Woche in Lille gegen die Ukraine das erste Match auf dem Programm steht. Der DFB-Trainer selbst wird bis zur Abreise der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag nach Frankreich weiter an seiner Europameisterschafts-Taktik feilen, mit der sein Team den vierten EM-Titel nach Deutschland holen soll.
Das 2:0 gegen Ungarn ordnete Löw als Beruhigung, aber auch als Herausforderung ein. „Insgesamt bin ich mit der Leistung zufrieden. Das war in Ordnung. In manchen Situationen haben wir gespürt, dass die Spritzigkeit und die Dynamik gefehlt hat. Das werden wir nächste Woche aufholen“, sagte Löw.
Deutschland kann dank des Sieges in mit einer knapp positiven Saisonbilanz in das Turnier starten. Von den neun Länderspielen in der EM-Spielzeit konnten fünf gewonnen werden, vier gingen verloren. Gegen Ungarn spielte die deutsche Nationalmannschaft dabei erstmals seit fast einem Jahr wieder zu Null. Zuletzt war das am 13. Juni 2015 beim 7:0 in der EM-Qualifikation gegen Gibraltar gelungen.
Ein Eigentor von Adam Lang (39. Minute) und ein Treffer von Torjäger Thomas Müller (64.) sorgte bei den 52.104 Zuschauer in Gelsenkirchen sowie Millionen Fans vor den TV-Geräten für EM-Stimmung. „Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl aus der Vorbereitung und brennen auf die Europameisterschaft“, sagte Julian Draxler.
Löw will den Konkurrenzkampf in den letzten Tagen vor dem Auftakt gegen die Ukraine schüren. „Ich lasse manches noch offen. Ich will nicht auf eine Wunschelf festgenagelt werden“, betonte der Bundestrainer. „Wir wissen, dass wir sicherlich an dem einen oder anderen Thema intensiv arbeiten müssen.“
Das 20-Minuten-Comeback von Bastian Schweinsteiger war für Löw „der erste Schritt“ auf einem noch immer schwierigen Weg des Kapitäns. Gegen die Ungarn trauten der Trainer und die medizinische Abteilung dem 31-Jährigen nach seiner ausgeheilten Knieverletzung noch keinen 45-Minuten-Einsatz zu.
Schweinsteiger sagte im ZDF-Interview, dass er „definitiv“ fitter sei als vor zwei Jahren. Da war er ebenfalls verletzt in die Weltmeisterschaft gestartet und hatte diese als blutverschmierter Finalheld von Rio triumphal beendet. „90 Minuten ist schwer, eher nicht“, gestand er. „Aber 25 Minuten, eine halbe Stunde, auch eine Halbzeit könnte schon gehen.“