Philippinen - Designierter Präsident: Drogenbosse ermorden

Manila (APA/AFP) - Mit einem Freibrief für die Ermordung von Drogenbossen will der künftige Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, auch...

Manila (APA/AFP) - Mit einem Freibrief für die Ermordung von Drogenbossen will der künftige Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, auch normale Bürger an seinem Feldzug gegen die Kriminalität beteiligen. „Wenn die in ihrer Nachbarschaft sind, rufen Sie uns einfach an, die Polizei, oder machen Sie es selbst, wenn Sie eine Pistole haben. Meine Unterstützung haben Sie“, sagte Duterte am Samstagabend vor Anhängern.

„Wenn er bis aufs Blut kämpft, kannst Du ihn töten“, sagte Duterte und fügte hinzu: „Ich werde Dir eine Medaille geben.“ Sein Kampf gegen die Kriminalität werde „ein blutiger Krieg“ werden, sagte Duterte und versprach seinen Anhängern Kopfgelder: Für einen getöteten Drogenboss werde er fünf Millionen Pesos (94.000 Euro) zahlen, für einen lebenden „nur 4,999 Millionen Pesos“, fügte er lachend hinzu. Wie private Bürger Verdächtige identifizieren könnten, sagte er nicht. Am Dienstag hatte Duterte bereits erklärt, Polizisten sollten für die Tötung eines Drogenbosses eine Belohnung erhalten.

Der 71-jährige Duterte hatte im Wahlkampf einen unerbittlichen Feldzug gegen die Kriminalität angekündigt. Mit seiner Aussage, er werde Zehntausende Verbrecher töten, gewann er die Wahl am 9. Mai mit großem Vorsprung. Der langjährige Bürgermeister der Stadt Davao wird von Menschenrechtsaktivisten für die Tötung von mehr als tausend Menschen durch Todesschwadronen verantwortlich gemacht.