Syrien-Konferenz: Bevölkerung wichtig für Schutz des Kulturerbes
Berlin (APA/dpa) - Internationale Experten haben sich auf einer Syrien-Konferenz in Berlin mit Maßnahmen zum Schutz des syrischen Kulturerbe...
Berlin (APA/dpa) - Internationale Experten haben sich auf einer Syrien-Konferenz in Berlin mit Maßnahmen zum Schutz des syrischen Kulturerbes befasst. Zum Abschluss der Konferenz unterstrichen die Teilnehmer die zentrale Rolle von Kultur und Identität für das Land. Wichtig sei dabei die Einbindung der Zivilgesellschaft. Dazu zähle man auch die Geflüchteten.
Sie sind Multiplikatoren für das syrische Kulturgut“, sagte Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums. Die Zerstörung einmaliger Kulturgüter vor allem in der antiken Oasenstadt Palmyra durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt.
Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, sprach von einem „positiven Signal“ der Berliner Konferenz. Damit würden die kulturellen Fundamente einer Nachkriegsordnung gelegt, sagte sie nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission. „Die durch das Welterbe wesentlich geprägte Identität wird für die Einheit des Landes entscheidend sein.“ Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova rief dazu auf, für Erhalt und Wiederaufbau der Kultur-Erbestätten die „weltweit beste Expertise“ zusammenzubringen. „Wir dürfen dabei nicht zulassen, dass Kultur manipuliert oder instrumentalisiert wird“, sagte sie.
Die Konferenz befasste sich mit der Gefahr von Raubgrabungen und dem illegalen Handel von Kulturgütern aus Syrien und appellierte an die Regierungen, die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zur Unterbindung dieses Handels umzusetzen. Die Experten riefen Entwicklungsagenturen dazu auf, den Schutz des kulturellen Erbes in Finanzierungsprogramme und Wiederaufbaupläne zu integrieren. Sie sprachen sich auch für eine starke Rolle lokaler Gemeinschaften sowie die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften aus.
An dem dreitägigen Treffen nahmen Archäologen, Altertumswissenschaftler, Architekten, Denkmalpfleger und Städteplaner teil. Zu Beginn hatte sich der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, für den Wiederaufbau der zerstörten antiken Stätten im syrischen Palmyra ausgesprochen.