Das Designer-Haus

Bestandserweiterung ganz aus Holz

© Johannes Felsch/Firma Hausschild

Die ökologisch ausgeführte Aufstockung eines Bestandsgebäudes samt Zubau mit dem Projektnamen „Gxund Dahoam“ im Bezirk Kitzbühel gilt als Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen.

Von Caterina Molzer-Sauper

St. Johann i.T. –Planerin und Baumeisterin Christina Krimbacher gilt in Fachkreisen mittlerweile als Expertin für energiesparendes Bauen in Holz. Bei diesem Projekt in St. Johann in Tirol wagte sie sich gemeinsam mit einem haustechnikerfahrenen Bauherren an den Auf- und Anbau an ein bestehendes Gebäude aus den 70er-Jahren. Mit dem Zubau entstand ein dreiseitig umbauter Innenhof, der den zwei neu entstehenden Wohneinheiten als grüne, ruhige Oase zugutekommt.

Das Holzbau-Projekt sollte ganz bewusst von Beginn an ein Vorzeigeprojekt für nachhaltig denkende, zukünftige Bewohner und Interessierte werden.

Zwei getrennte Wohneinheiten mit jeweils 110 m² Wohnfläche und Garten- bzw. Terrassenflächen sind seit einigen Monaten das neue Zuhause für Bewohner, die das plastikfreie, energie­effiziente Konzept des Hauses schätze­n.

„An diesem Beispiel kann man gut erkennen, wo die Vorteile des modernen Holzbaues liegen. Eine bis ins Detail ausgeklügelte Planung, die schnelle, saubere, geräuscharme Bauzeit und der hohe Wohnkomfort sprechen für sich“, meint die Bau­meisterin.

Die umfassenden Planungen für den Holz-Lehm-Bau starteten im Herbst 2014 und ergaben ein Objekt, das als Niedrigstenergiehaus mit Klima-Aktivhaus-Zertifizierung umgesetzt wurde. Ein echtes Passivhaus war wegen der unkompakten Gebäudeform hier nicht möglich. Die beteiligten Firmen aus der Region waren großteils zum ersten Mal mit einer kompletten Holzbauweise in Verbindung mit modernster Technik konfrontiert und zeigten sich äußerst interessiert und engagiert.

Die Bauherren sind auch ganz persönlich für die perfekt abgestimmte Haustechnik mittels Photovoltaik-­Luft-Wärmepumpe und Lüftungsgerät verantwortlich, die nach modernster Technik mittels einer eigenen App abrufbar und zu verfolgen ist.

Die eleganten, hellen Räumlichkeiten werden durch die großzügigen Verglasungen mit viel Tageslicht versorgt und öffnen sich über den Innenhof bzw. über die Terrassen zur Landschaft ringsum. Bei der Einrichtung wurde auf höchste Qualität der Materialien geachtet und auf unnötigen Schnickschnack verzichtet.

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Der Holz-Lehm-Bau mit Zellulosedämmung steht auf einer Bodenplatte mit einer Schaumglasschotter-Schicht. Eine Besonderheit ist der Verzicht auf einen klassischen Estrich – dieser wird durch Polsterhölzer mit einer Lehmschicht, in welcher die Fußbodenheizung verläuft, ersetzt. Auch der Einsatz von vier Einzelraumgeräten, die in der Wand integriert werden und die sonst übliche, kontrollierte Wohnraumlüftung ersetzen, ist bemerkenswert. Der natürliche Lehmputz an den Wänden unterstreicht das Wohlgefühl in den neuen Räumlichkeiten.

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