Leichtathletik

Wirbel über möglichen Rio-Start von „Whistleblowerin“ Stepanowa

Russlands Vizeregierungschef Witali Mutko.
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Russlands Sportminister Mutko bezeichnet Rio-Start von Stepanowa als „absurd.“ Präsident Putin plant nach Bann kein Treffen mit dem IOC.

Moskau – Empörung hat der Vorschlag des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, „Whistleblowerin“ Julia Stepanowa einen Start bei den Olympischen Spielen zu ermöglichen, beim russischen Sportminister Witali Mutko ausgelöst. Er bezeichnete es als „absurd“, sollte Stepanowa in Rio antreten dürfen, während saubere russische Athleten von den Spielen verbannt sind, meinte er gegenüber der Agentur R-Sport.

Kronzeugin im Doping-Sumpf

Die russische Doping-Kronzeugin Stepanowa hat ob ihrer Berichte über Dopingpraktiken in ihrer Heimat maßgeblichen Anteil an der Sperre des russischen Verbandes. Die 800-m-Läuferin war selbst wegen Dopings gesperrt und lebt mittlerweile aus Sorge um ihre Sicherheit mit ihrer Familie in den USA.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur befürwortet ebenfalls einen Rio-Start der „Whistleblowerin“. Jeder Athlet, der einen außergewöhnlichen Beitrag im Kampf gegen Doping geleistet habe, sollte um Startgenehmigung ansuchen können, hatte die WADA mitgeteilt.

Kein Treffen Putins mit IOC-Spitze

Indes plant Russlands Präsident Wladimir Putin ob des Olympia-Banns der russischen Leichtathleten keine Treffen mit der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Bei dem IOC-Gipfel am Dienstag in Lausanne werde Russland durch den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, vertreten.

Selbst wenn die russische Leichtathletik wegen Doping für die Spiele in Rio de Janeiro gesperrt bleiben sollte, wolle Putin weiter mit dem IOC und anderen Sportorganisationen zusammenarbeiten, sagte Peskow russischen Agenturen zufolge. (APA)