Flüchtlinge - UNO-Appell an Regierungschefs: Wendepunkt herbeiführen
Genf/Wien (APA/dpa) - Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge hat an alle Staaten appelliert, durch gemeinsame Aktionen 2016 einen Wendepunkt ...
Genf/Wien (APA/dpa) - Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge hat an alle Staaten appelliert, durch gemeinsame Aktionen 2016 einen Wendepunkt in der Flüchtlingskrise herbeizuführen. Staats- und Regierungschefs müssten sich ihrer „kollektiven Verantwortung“ stellen und auf die Eindämmung bewaffneter Konflikten hinwirken, die Millionen von Menschen in die Flucht trieben, erklärte Filippo Grandi am Montag in Genf.
„Die führenden Politiker der Welt dürfen nicht länger passiv zusehen, wie so viele Menschenleben unnötig verloren gehen“, erklärte der UNO-Hochkommissar anlässlich des Weltflüchtlingstages unter Hinweis auf die Tausenden von Todesopfern im Mittelmeer. Nach neuen Zahlen des Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) sind derzeit weltweit über 65 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr als jemals zuvor. Mehr als 40 Millionen von ihnen seien Vertriebene innerhalb ihrer eigenen Staaten, was ebenfalls ein „trauriger Rekord“ sei.
Die meisten Menschen seien im zurückliegenden Jahr durch den Syrien-Krieg sowie die bewaffneten Konflikte im Irak und in Afghanistan in die Flucht getrieben worden. Grandi wies auf die im September in New York geplante Sondersitzung der UNO-Vollversammlung zur Flüchtlingsproblematik hin. Es sei zu hoffen, dass sich bis dahin mehr Regierungen bereit erklärten, „im Geiste der globalen Solidarität Verantwortung für Flüchtlinge zu übernehmen“.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA231 2016-06-20/12:19