Brexit - Ungewisse Zukunft für Cornwall-Pasteten und Scotch Whiskey

Pool (APA/AFP) - Einst eine typische Mahlzeit von Bergleuten, heute auch weit über die Grenzen von Cornwall als schmackhafter Imbiss bekannt...

Pool (APA/AFP) - Einst eine typische Mahlzeit von Bergleuten, heute auch weit über die Grenzen von Cornwall als schmackhafter Imbiss bekannt: Die Cornish pasties - mit Rindfleisch, Kartoffeln, Kohlrüben, Zwiebeln und Gewürzen gefüllte Teigtaschen - stammen aus Cornwall im Südwesten Englands und gelten dort als Symbol lokaler Identität.

Die Hersteller der D-förmigen Pasteten fürchten bei einem möglichen EU-Austritt Großbritanniens nach dem Referendum am Donnerstag um ihr EU-Gütesiegel.

Seit 2011 dürfen nur Pasteten als Cornish pasty bezeichnet werden, die tatsächlich aus Cornwall stammen. Seither verfügen sie über eine EU-Herkunftsbezeichnung - genau wie auch Scotch Whiskey und Melton-Mowbray-Schweinefleischpasteten. Das Geschäft mit den Teigtaschen läuft prächtig: Umgerechnet 80 Millionen Euro macht die Branche mit mindestens 2.000 Beschäftigten pro Jahr. Nach einem Brexit könnten die Cornish pasties aber das EU-Gütezeichen verlieren - zum Leidwesen einiger Hersteller.

Sie befürchten, dass die Qualität und die traditionelle Herstellungsweise der Produkte ohne die geschützte geografische Angabe leiden: Wer außerhalb von Cornwall nachgeahmte Pasteten probiere, merke schnell, dass diese nur mit „Pampe in der Mitte“ gefüllt seien oder gar Karotten enthielten, bemängelt die Vorsitzende der Cornish Pasty Association, Marion Symonds. Dies sei in Cornwall „tabu“. Ihr Verband wirbt deshalb für einen Verbleib Großbritanniens in der EU.