Indien rollt ausländischen Investoren den roten Teppich aus

Neu-Delhi (APA/Reuters) - Indien öffnet sich stärker für ausländische Investoren wie Apple und Ikea. Die Regierung gab am Montag ein umfangr...

Neu-Delhi (APA/Reuters) - Indien öffnet sich stärker für ausländische Investoren wie Apple und Ikea. Die Regierung gab am Montag ein umfangreiches Reformprogramm bekannt, das unter anderem auch Direktinvestitionen im Verteidigungssektor und im Bereich der zivilen Luftfahrt erleichtern soll.

Bis jetzt waren Rüstungsfirmen beim Engagement in dem südasiatischen Land eher zurückhaltend, da sie an Produktionsstätten in Indien nicht den Mehrheitsanteil halten durften. Sie befürchteten ohne ausreichende Kontrollrechte den Abfluss von technologischem Wissen. Nach der Reform dürfen sie nun mehr als 49 Prozent der Anteile halten. Auch Firmen aus der Pharmabranche und dem Einzelhandel sollen von gelockerten Regeln für ausländische Direktinvestitionen profitieren.

Ministerpräsident Narendra Modi teilte per Twitter-Botschaft mit, mit den Reformen öffne sich das Land für ausländische Direktinvestitionen so stark wie kein anderes auf der Welt. Zugleich bedeute die Lockerung der Vorschriften einen „großen Schub“ für den Arbeitsmarkt.

Zuletzt hatte Modi nach einer Niederlage bei einer Regionalwahl eine Lockerung der Vorschriften für ausländische Direktinvestitionen verkündet. Nun folgte der erneute Vorstoß auf die überraschende Rücktrittsankündigung des bei ausländischen Investoren beliebten Notenbankchefs Raghuram Rajan. Dessen Kampf gegen die hohe Inflation und sein Vorgehen in Indiens schwerster Finanzkrise seit mehr als zwei Jahrzehnten haben zu seinem guten Ruf beigetragen. Allerdings sah er sich zugleich wachsender Kritik aus Teilen der Regierungspartei ausgesetzt.