Prozess gegen Franzosen wegen Missbrauchs von 66 Buben im Ausland

Versailles (APA/AFP) - Weil er sich im Ausland an dutzenden Buben vergangen haben soll, steht ein Franzose in seiner Heimat vor Gericht. Vor...

Versailles (APA/AFP) - Weil er sich im Ausland an dutzenden Buben vergangen haben soll, steht ein Franzose in seiner Heimat vor Gericht. Vor einem Schwurgericht in Versailles nahe Paris begann am Montag der Prozess gegen den 53-Jährigen, dem der sexuelle Missbrauch von 66 minderjährigen Buben zur Last gelegt wird. Nach Angaben von Kinderschutzorganisationen ist es der bisher größte Prozess dieser Art in Frankreich.

Der Angeklagte soll bei Reisen nach Sri Lanka, Tunesien und Ägypten dutzende Knaben missbraucht und sich dabei fotografiert und gefilmt haben. Unter anderem reiste er nach dem Tsunami 2004 im Indischen Ozean 21 Mal nach Sri Lanka - für zwei Hilfsorganisationen, von denen er eine selbst gegründet hatte.

Die US-Bundespolizei FBI kam dem Franzosen 2011 auf die Spur: Sie fand im Internet Bilder, die ihn beim Missbrauch von Buben zeigen. Im Mai 2012 nahm die französische Polizei den Mann fest. In seinem Haus wurden Festplatten mit tausenden Fotos und hunderten Videos beschlagnahmt, die ihn zusammen mit seinen Opfern zeigen. Der Angeklagte räumt die sexuellen Handlungen ein, bestreitet aber, Minderjährige zum Sex gezwungen zu haben. Ein Urteil wird am Freitag erwartet.