Moody‘s - Unwetter-Kosten negativ für Rating von Versicherern

London (APA/Reuters) - Die jüngsten Unwetter in Deutschland und Frankreich drohen Versicherungsriesen wie Allianz und Axa die Halbjahresbila...

London (APA/Reuters) - Die jüngsten Unwetter in Deutschland und Frankreich drohen Versicherungsriesen wie Allianz und Axa die Halbjahresbilanz zu verhageln. Dies dürfte sich auch negativ auf die Beurteilung der Bonität auswirken, teilte die Rating-Agentur Moody‘s am Montag mit. Die jüngsten Unwetter im Süden und Westen Deutschlands kosten die Versicherungsbranche nach ersten Schätzungen 1,2 Mrd. Euro.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2015 hatte sie 2 Mrd. Euro für Schäden durch Naturgewalten gezahlt. In Frankreich stellt sich die Branche darauf ein, dass sie 900 Mio. bis 1,4 Mrd. Euro für die jüngsten Schäden des Starkregens in Teilen des Landes berappen muss.

Nach Einschätzung von Moody‘s dürften mit Allianz und Axa die jeweiligen Platzhirsche besonders stark betroffen sein. Die hohen Unwetter-Kosten werden sich demnach wohl auch auf die Kreditwürdigkeit anderer Assekuranzen negativ auswirken - darunter Sach- und Rückversicherer. Allen Betroffenen drohe eine Schmälerung ihrer Gewinne.

Die Sturmtiefs „Elvira“ und „Friederike“ wüteten Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni. Extreme Regenfälle hatten neben Deutschland auch große Teile Frankreichs getroffen. Präsident Francois Hollande rief in den am schwersten betroffenen Regionen Anfang Juni den Notstand aus. Der Starkregen ließ die Seine in Paris so stark ansteigen wie seit 30 Jahren nicht mehr.