Mordprozess gegen 18-Jährigen, der Großonkel getötet haben soll
Wien (APA) - Einen Tag vor seinem 19. Geburtstag muss sich am Dienstag ein junger Bursch wegen Mordes im Wiener Straflandesgericht verantwor...
Wien (APA) - Einen Tag vor seinem 19. Geburtstag muss sich am Dienstag ein junger Bursch wegen Mordes im Wiener Straflandesgericht verantworten. Er soll am 1. März 2016 in der Jägerstraße in Wien-Brigittenau seinen 52 Jahre alten Großonkel getötet haben, indem er diesem mit einem Taschenmesser einen Stich ins Herz versetzte.
Der tödlich Verletzte schleppte sich noch auf die nahe gelegene Polizeiinspektion Pappenheimgasse, wo er zusammenbrach und starb. Der Bluttat vorangegangen war eine seit Jahren schwelende Familienfehde. Ein Bruder des späteren Opfers war mit einer Tante des Angeklagten verheiratet. Die Ehe der beiden lief nicht gut, die zwei beteiligten Familien, die ursprünglich aus der Türkei stammen, schoben sich jeweils die Verantwortung dafür zu. Der Noch-18-Jährige fühlte sich offenbar besonders für die „Ehre“ seiner Tante verantwortlich und dürfte seinen Großonkel, zugleich ein Bruder des Ehemanns der Tante, als besonderes Ärgernis empfunden haben. Als er dem 52-Jährigen am 1. März zufällig über den Weg lief, soll er ihn zunächst beschimpft und schließlich sein Messer gezückt haben. Kurz nach der Tat erfuhr er von einem Bekannten, dass sein Kontrahent nicht überlebt hatte. Daraufhin stellte er sich der Polizei. Nun drohen ihm bei einer anklagekonformen Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.