Innsbruck Land

Millionen für Kemater Wasser

© Andreas Rottensteiner / TT

Nach wiederkehrenden Problemen mit dem Trinkwasser stehen große Investitionen an.

Von Denise Daum

Kematen –Vor vier Jahren waren es Bakterien, vor einigen Wochen die Larve der Steinfliege. Wie berichtet, haben die Kemater immer wieder Probleme mit ihrem Trinkwasser. Wobei heuer das Wasser niemals untrinkbar gewesen sei, betont Bürgermeister Rudolf Häusler. „2012 hatten wir ein chemisch-bakteriologisches Problem – dieses Mal war das Wasser keimfrei. Die Steinfliegenlarve wäre kein Grund gewesen, um das Wasser auszuleiten – die kommt nur bei absolut sauberem Wasser vor. Trotzdem: Allein die Vorstellung, dass ein Kemater eine Larve in seinem Trinkwasserglas haben könnte, ist eine Katastrophe“, sagt Häusler. Deshalb wurde sofort auf Notversorgung umgeschaltet. Die Bevölkerung sei deshalb nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, da „zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestand“. Sehr wohl unmittelbar verständigt wurden die Gemeinden Völs und Grinzens, die ebenfalls Wasser aus Kematen beziehen.

„Wir sind sofort informiert worden und haben auf eine andere Wasserversorgung umgestellt“, bestätigt Erich Ruetz, Bürgermeister von Völs. Er will nun weitere Untersuchungen abwarten, bevor wieder Wasser aus der Nachbargemeinde bezogen wird. Dort ist man sich indes im Klaren, dass die Lösung des Trinkwasserproblems nicht nur dringend ist, sondern auch teuer wird. Allein der Einbau eines Filters zur Partikelentfernung, um das Problem mit der Steinfliegenlarve in den Griff zu bekommen, kostet rund 300.000 Euro. Die Sanierung der Quellen wird allerdings ein „Millionenprojekt“, wie Rudolf Häusler sagt. Das sei äußerst aufwändig, mit Tunnelbau und kilometerlangen Leitungen. Allein der geplante Tiefbrunnen wird rund 1,5 Millionen Euro kosten. Einen möglichen Standort hat der Bürgermeister bereits ins Auge gefasst.

Die Grünen Kematen sehen hingegen in der Zusammeschließung von Innsbruck, Völs, Zirl und Kematen in einem Wasserverbund die Lösung der Trinkwasserproblematik. „Wir sind dafür, dass sich diese Gemeinden zusammentun und eine Wasserentnahme aus der Zirler Meile in Betracht ziehen“, erklärt Walter Sattler von den Grünen.

Dieser Vorschlag sei schon vor Jahren durchgespielt und wieder verworfen worden, erklärt Bürgermeister Häusler. „Das Problem ist, dass das Zirler Wasser nicht mit Kemater Wasser gemischt werden kann, weil es zu hart ist.“