Beim Hochwasserschutz sollen alle mit ins Boot
Die Stadt Schwaz verlangt die Schaffung eines Zwangsverbands beim Hochwasserschutz. Sie fordert per Resolution die gesetzliche Festlegung.
Von Angela Dähling
Schwaz –Den Hochwasserschutz sollten nicht die Talgemeinden allein bewerkstelligen. „Auch Berggemeinden wie Weerberg und Gallzein leiten Wasser und müssen sich beim Hochwasserschutz solidarisch zeigen“, sagt der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner. Er ist in der Stadtgemeinde auch Obmann des Ausschusses für Landwirtschaft und Forst, und ebendieser Ausschuss hat am Montag einstimmig eine Resolution betreffend „Hochwasserschutz im Bereich der Schwazer Felder“ befürwortet. Sie soll bei der heutigen Gemeinderatssitzung, die wegen des Österreich-Spiels bei der Europameisterschaft auf 15 Uhr vorverlegt wurde, beschlossen werden.
Bekanntlich hat die Tiroler Landesregierung die Gemeinden des mittleren Unterinntals von Pill bis Münster im Rahmen der Gefahrenzonenplanung aufgefordert, einen Wasserverband zu bilden. Dass eine Teilnahme freiwillig sein soll, schmeckt den Schwazern nicht. „Ein per Landesgesetz festgelegter Zwangsverband ist nötig, und alle Gemeinden, die Wasser einleiten, müssen dabei sein und sich gemäß eines Einwohnerschlüssels an den Kosten für Schutzmaßnahmen beteiligen“, nennt Lintner einen Punkt aus der Resolution. Apropos Finanzierung: 85 Prozent der Kosten für die Schutzmaßnahmen trägt der Bund. „Allerdings auf Basis einer 15A-Vereinbarung. Minister Schelling plant da eine Änderung. Deshalb fordern wir vom Land eine Haftungsübernahme für den Kostenanteil des Bundes“, sagt Lintner.
Die Stadt Schwaz bekenne sich zum Hochwasserschutz und sei auch nicht gegen die Ausweisung von Retentionsräumen und das Errichten von weiteren baulichen Maßnahmen im Bereich der Schwazer Felder.
Man werde die Verhandlungen zur Errichtung eines Wasserverbandes aber nur beginnen, wenn die genannten Forderungen erfüllt werden und die Oberlieger (Oberes Unterinntal) durch bauliche Maßnahmen das gesamte Überwasser vor Pill in ihren Bereichen versorgen.