Ex-Teldafax-Vorständen wird kein Bankrott und Betrug mehr vorgeworfen
Bonn (APA/AFP) - Im Strafprozess um die spektakuläre Pleite des deutschen Billigstromanbieters Teldafax hat das Landgericht Bonn das Verfahr...
Bonn (APA/AFP) - Im Strafprozess um die spektakuläre Pleite des deutschen Billigstromanbieters Teldafax hat das Landgericht Bonn das Verfahren gegen drei Ex-Vorstände in Teilen vorläufig eingestellt. Den Angeklagten werden nun keine Bankrott- und Betrugsdelikte mehr zur Last gelegt, wie das Gericht heute, Dienstag, mitteilte.
Bestehen bleibt demnach allerdings der Vorwurf der Insolvenzverschleppung. Hinzu kommt eine mögliche Verletzung der Buchführungspflicht.
Hintergrund ist nach Gerichtsangaben, dass nach dem bisherigen Ergebnis der Beweisaufnahme keine tragfähigen Feststellungen zu einer möglichen Insolvenzsituation der Teldafax Holding AG für die Jahre 2010 und 2011 getroffen werden können. Vielmehr hätten sich in der bisherigen Hauptverhandlung bezüglich beider Jahre mehrere Hinweise dafür ergeben, dass sich die Lage von Teldafax zunächst gebessert haben könnte.
Teldafax war im Juni 2011 zusammengebrochen. Die Pleite des Troisdorfer Unternehmens, das mit Vorkasse-Tarifmodellen arbeitete, gilt gemessen an der Gläubigerzahl als bis dahin größte Unternehmensinsolvenz der deutschen Geschichte: Zu Spitzenzeiten zählte Teldafax mehr als 700.000 Kunden. Der Vorwurf der Insolvenzverschleppung in dem Bonner Verfahren bezieht sich auf das Jahr 2009 und die Frage, ob das Unternehmen bereits damals zahlungsunfähig war.