UNO-Sicherheitsrat fordert vom Irak Schutz der Falluja-Flüchtlinge

New York (APA/AFP) - Der UNO-Sicherheitsrat hat die Konfliktparteien im Irak zum Schutz der Flüchtlinge aus dem umkämpften Falluja ermahnt. ...

New York (APA/AFP) - Der UNO-Sicherheitsrat hat die Konfliktparteien im Irak zum Schutz der Flüchtlinge aus dem umkämpften Falluja ermahnt. Die 15 Mitgliedsstaaten forderten „alle beteiligten Parteien auf, ihre Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht zu respektieren“, sagte der amtierende Ratspräsident, Frankreichs UNO-Botschafter Francois Delattre, nach einer nicht-öffentlichen Sitzung am Dienstag in New York.

Der irakischen Regierung obliege es dabei sicherzustellen, dass es „keine Übergriffe und keine Repressionen gegen Zivilisten durch paramilitärische Gruppen“ gebe.

Seit Beginn der Armee-Offensive zur Rückeroberung der von der Miliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Stadt Falluja vor rund einem Monat sind zehntausende Menschen geflohen. Viele von ihnen hausen in prekären Verhältnissen unter sengender Sonne. Zudem gibt es immer wieder Berichte, wonach die sunnitischen Flüchtlinge aus Falluja Übergriffen von schiitischen Milizen ausgesetzt seien, die an der Seite der irakischen Armee gegen den IS kämpfen.

„Die Menschen, die vor den Kämpfen aus Falluja und der Umgebung fliehen, sollen nicht zwei Mal leiden müssen“, sagte UNO-Botschafter Delattre. Die Lage der Flüchtlinge sei besorgniserregend.

Der IS hatte die nur 50 Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad gelegene Sunniten-Stadt Falluja 2014 unter seine Kontrolle gebracht. Die irakische Armee startete am 23. Mai eine groß angelegte Offensive zur Rückeroberung der Stadt.

Vergangene Woche hatte das Militär den Großteil der einstigen IS-Hochburg unter ihre Kontrolle gebracht. Die Jihadisten hatten kaum Widerstand geleistet. Ministerpräsident Haider al-Abadi verkündete daraufhin die „Befreiung“ der Stadt.