Europas Leitbörsen zur Eröffnung mit weiteren Gewinnen erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der nahende Volksentscheid der Briten zum Verbleib in der EU jagt Anlegern anscheinend keinen Schrecken me...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der nahende Volksentscheid der Briten zum Verbleib in der EU jagt Anlegern anscheinend keinen Schrecken mehr ein. Vielmehr dürften die europäischen Leitbörsen am Mittwoch weiter zulegen. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 dürfte mit einem Aufschlag von 0,68 Prozent starten.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte ein Plus von 0,72 Prozent auf 10.088 Punkte. Damit steht ein Test der bei 10.080 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie an, die als Gradmesser für den längerfristigen Trend gilt. In London wird der FTSE-100 mit einer nur um 0,03 Prozent höheren Eröffnung erwartet.

Da es am Mittwoch keine bedeutenden Konjunkturdaten gebe, stehe weiter das Brexit-Referendum im Mittelpunkt des Interesses an den Märkten, sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen. Die nachlassende Furcht vor einem Brexit, also einem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union, beflügelte zugleich auch das Pfund. Am Vortag hatte es bei 1,4783 US-Dollar den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht, während der Goldpreis als sicherer Anlagehort im Fall eines Brexit fiel.

Unter den Einzelwerten ziehen Stahlwerte wie Thyssenkrupp oder Salzgitter Aufmerksamkeit auf sich, nachdem der US-Rivale AK Steel Preiserhöhungen angekündigt hat. „Das sollte positiv auf die Branche und die europäischen Stahlwerte wirken“, sagte ein Händler. Die Aktien von Thyssenkrupp und Salzgitter gewannen vorbörslich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) jeweils etwa 1 Prozent.

Die Papiere der Deutschen Post legen bei L&S um 0,8 Prozent zu. Konkurrent FedEx schnitt im abgelaufenen Quartal besser ab als Experten erwartet hatten.

Im MDax dürften die Anteilsscheine von Kuka weiter im Blick stehen. Der Roboterbauer holt sich nach der milliardenschweren Übernahmeofferte durch den chinesischen Hausgerätehersteller Midea laut einem Pressebericht nun Unterstützung bei Großbanken. Die Deutsche Bank, die Commerzbank, Berenberg und Goldman Sachs seien um ihre Meinung zu dem Angebot gebeten worden, berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstagabend unter Berufung auf Industriekreise. Midea bietet 115 Euro je Aktie und bewertet das Unternehmen demnach mit knapp 4,6 Milliarden Euro.

Ein Aktiensplit im Verhältnis eins zu drei steht bei Jungheinrich an. Entsprechend wird der Kurs der Aktie mit Umstellung der Börsennotierung rechnerisch ein Drittel des bisherigen Wertes betragen. Die Aktienanzahl erhöht sich auf insgesamt 102 Millionen Stück, von denen 54 Millionen Stammaktien und 48 Millionen Stück die MDax-notierten Vorzugsaktien sind.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA054 2016-06-22/08:25