Demonstration gegen Arbeitsmarktreform in Paris verboten

Paris (APA/AFP/dpa) - Aus Sorge vor neuen Ausschreitungen haben die französischen Behörden eine geplante Demonstration gegen die umstrittene...

Paris (APA/AFP/dpa) - Aus Sorge vor neuen Ausschreitungen haben die französischen Behörden eine geplante Demonstration gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform verboten. Wegen Sicherheitsbedenken gebe es „keine andere Wahl“, als die für Donnerstag geplante Kundgebung zu untersagen, erklärte die Pariser Polizeipräfektur am Mittwoch.

Die Präfektur verwies auf Randale bei früheren Demonstrationen und die Belastung der Polizei durch die Anschlagsgefahr und die Sicherung der Fußball-Europameisterschaft. Bereits zuvor hatten die Behörden die Gewerkschaften zu einer Kundgebung an einem festen Ort, die leichter abzusichern ist, anstelle des Demonstrationszuges gedrängt. Dies war abgelehnt worden.

Die Entscheidung der Behörden rief umgehend heftige Kritik hervor: Der Abgeordnete Christian Paul, Sprecher der Reformkritiker innerhalb der sozialistischen Regierungspartei, sprach im Sender iTele von einem „historischen Fehler“.

Am Rande von Demonstrationen gegen die Arbeitsmarktreform war es in den vergangenen Monaten in Paris und anderen französischen Städten immer wieder zu schweren Krawallen gekommen. Vermummte Randalierer bewarfen Polizisten mit Steinen und Flaschen und schlugen Schaufenster ein. Nach erneuter Gewalt drohte Staatschef Francois Hollande vergangene Woche mit Demonstrationsverboten, sollte der „Schutz von Gütern und Menschen“ nicht gewährleistet sein.