59 Flüchtlinge an Grenze Ungarns zu Österreich aus dem Zug geholt
Budapest/Nickelsdorf (APA) - Am Grenzübergang Hegyeshalom (Nickelsdorf) nach Österreich hat die ungarische Polizei am heutigen Mittwoch 59 F...
Budapest/Nickelsdorf (APA) - Am Grenzübergang Hegyeshalom (Nickelsdorf) nach Österreich hat die ungarische Polizei am heutigen Mittwoch 59 Flüchtlinge aufgegriffen. Es handelt sich um je 26 Syrer und Afghanen, sechs Menschen aus Bangladesch und einen aus Pakistan.
Die Schutzsuchenden wurden wegen fehlender Reisedokumente am Bahnhof Hegyeshalom aus dem Zug geholt und wegen „verbotenem Grenzübertritt“ in Gewahrsam genommen, teilte die ungarische Polizei mit.
Auch an der ungarisch-serbischen Grenze wurden in den letzten 24 Stunden 28 Menschen wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen. Nach Angaben des ungarischen Landespolizeipräsidiums (ORFK) konnte zudem der illegale Grenzübertritt nach Ungarn an der Südgrenze in 297 weiteren Fällen verhindert werden. Heuer registrierten die ungarischen Behörden bisher insgesamt 16.048 illegale Grenzübertritte. Im Vorjahr waren es 60.082.
Legal als Flüchtling nach Ungarn einzureisen ist nahezu unmöglich. An zwei sogenannten Transitzonen lassen die Behörden pro Tag insgesamt rund 30 Menschen ins Land, die dort offiziell um Asyl ansuchen können. Da Ungarn Serbien jedoch als sicheres Drittland ansieht, wird der überwiegende Großteil von ihnen wieder dorthin zurückgeschickt. Derzeit warten nach UNO-Angaben im ungarisch-serbischen Grenzgebiet rund 400 Menschen unter kläglichen Bedingungen auf eine Chance zur Einreise.
Täglich überwinden zudem rund 200 Menschen „illegal“ den Grenzzaun zwischen Serbien und Ungarn. Nach ihrer Festnahme werden sie in Lager gebracht, wo sie ihren Prozess wegen illegaler Einreise - seit September 2015 drohen dafür bis zu fünf Jahre Haft - abwarten müssen. Der Großteil „verschwindet“ von dort jedoch binnen kurzer Zeit in Richtung Westeuropa.