Elternverband warnt vor Schul-Sozialindex
Wien (APA) - Der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV) warnt vor der Verteilung der Mittel für Schulen anha...
Wien (APA) - Der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV) warnt vor der Verteilung der Mittel für Schulen anhand eines Sozialindexes. „Das hieße, dass bei gleichbleibenden Mitteln Schulen, die gute Arbeit leisten und das Pech haben, keine Brennpunktschulen zu sein, weniger Geld bekommen“, so BEV-Vorsitzender Gernot Schreyer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Dazu komme noch, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Daten über Ausbildungs- und Einkommenssituation der jeweiligen Eltern nicht valide seien, so Schreyer. Diese würden im Zuge der Bildungsstandard-Erhebungen von 14-jährigen Schülern abgefragt.
Ein Sozialindex hat zur Folge, dass die Finanzierung von Schulen bzw. die Finanzierung bestimmter Aufgaben an Schulen anhand von Faktoren wie Bildungsstand, Beruf und Einkommen von Eltern bzw. Migrationshintergrund und anderer Erst-bzw. Umgangssprache als Deutsch erfolgt. Je nach Modell hat dies einen bestimmten Einfluss auf die Zahl der Lehrer an den Standorten bzw. die Ausstattung mit Unterstützungspersonal wie Sozialarbeiter oder Psychologen. Im Regelfall bedeutet dies, dass die vom BEV vertretenen AHS und BMHS weniger Mittel bekommen, da sie im Schnitt von Kindern aus höheren sozialen Schichten als etwa Neue Mittelschulen oder Berufsschulen besucht werden.
Vehement forderte Schreyer außerdem eine Ausnahme von der Registrierkassenpflicht für Elternvereine. „Dadurch verliert kein einziger Wirt auch nur einen Cent.“ Die Elternvereine würden über Veranstaltungen an den Schulen einerseits Mittel für die Schule selbst erwirtschaften und andererseits finanzielle Unterstützung für schlechter gestellte Eltern leisten. „Derzeit braucht man einen Steuerberater, um festzustellen, ob man bestimmte Veranstaltungen bzw. in welchem Rahmen man sie durchführen kann.“