Verkehrsunfälle 2015 - VCÖ kritisiert hohen Blutzoll

Wien (APA) - Nach Veröffentlichung der entsprechenden Statistik für 2015 kritisierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch, dass das...

Wien (APA) - Nach Veröffentlichung der entsprechenden Statistik für 2015 kritisierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch, dass das Unfallrisiko in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Staaten zu hoch ist. So kamen in der Schweiz pro Million Einwohner 31 Menschen ums Leben, hierzulande jedoch 55. Norwegen, Malta, Schweden und Großbritannien liegen unter der 30er-Marke.

Der VCÖ fordert nun u.a. verstärkte Maßnahmen für eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in den Gemeinden und Städten. „Verkehrsberuhigung, ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen, sichere Straßenquerungen“, meinte VCÖ-Mitarbeiter Markus Gansterer.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit begrüßte das von Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) angekündigte Maßnahmenpaket als Schritt in die richtige Richtung. „Die angekündigten Maßnahmen setzen an den richtigen Stellen an, um Unfälle in Zukunft zu verhindern“, sagte KFV-Direktor Othmar Thann.

Auch vom ÖTC wurden die Vorschläge des Ministers positiv aufgenommen. Allerdings dürfe das Heranziehen von Radarbildern zur Ahndung von Handyvergehen „keinesfalls zu einer Totalüberwachung im Straßenverkehr führen“. Der Schwerpunkt sollte nach wie vor auf der persönlichen Anhaltung durch die Exekutive und auf die Konfrontation mit dem Fehlverhalten liegen, meinte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

Die Aufnahme von Verstößen gegen das Handyverbot in den Probeführerschein-Deliktskatalog sei überlegenswert. Eine generelle Verlängerung der Probezeit sieht die Club-Mitarbeiterin jedoch kritisch: „Es macht keinen Sinn, tausende Neuanfänger für die Verfehlungen einzelner schwarzer Schafe zu bestrafen.“

~ WEB http://www.statistik.at/ ~ APA337 2016-06-22/13:46