Regling: Athen muss sich Hilfsprogramm besser zu eigen machen

Athen/Brüssel (APA/AFP) - Der Chef des Europäischen Stabilitätsfonds (ESM), Klaus Regling, hat Griechenland aufgerufen, die Auflagen für das...

Athen/Brüssel (APA/AFP) - Der Chef des Europäischen Stabilitätsfonds (ESM), Klaus Regling, hat Griechenland aufgerufen, die Auflagen für das mit den internationalen Geldgebern vereinbarte Hilfsprogramm konsequenter umzusetzen. „Griechenland muss sich das Reformprogramm entschlossener zu eigen machen“, sagte der ESM-Generaldirektor laut Redemanuskript am Mittwoch auf einer Konferenz in Athen.

Es habe „viel Verzug“ bei der Umsetzung der vereinbarten Reformen gegeben, kritisierte Regling.

Griechenland hatte am Dienstag 7,5 Mrd. Euro vom ESM erhalten. Es handelte sich dabei um den ersten Teil einer Tranche von 10,5 Mrd. Euro aus dem dritten Hilfsprogramm, das Athen vor einem Jahr von den internationalen Geldgebern im Gegenzug für umfassende Reformen zugesagt worden war. Die Zahlung war freigegeben worden, nachdem die Regierung in Athen mit einer Reihe einschneidender Reformen die Forderungen der Geldgeber erfüllt hatte.

Regling sagte, die Umsetzung der Reformen sei „positiv“, doch habe sie zu lange gedauert. „Es brauchte deutlich mehr Zeit als vorgesehen, um diese Evaluation zu beenden. Neun Monate statt drei“, sagte Regling. Die Verzögerungen bedeuteten eine zusätzliche Belastung für die wirtschaftliche Entwicklung.

Die zweite Evaluierung der Reformanstrengungen Griechenlands sei für den Herbst geplant, sagte der ESM-Chef. Er wolle daher daran erinnern, dass derartige Prüfungen „nicht zu lange“ dauern sollten.