Papst-Botschaft vor Reise nach Armenien: „Bewunderung und Schmerz“
Rom/Vatikanstadt (APA/dpa) - Papst Franziskus hat sich wenige Tage vor seiner mit Spannung erwarteten Reise nach Armenien mit einer Videobot...
Rom/Vatikanstadt (APA/dpa) - Papst Franziskus hat sich wenige Tage vor seiner mit Spannung erwarteten Reise nach Armenien mit einer Videobotschaft an die Bevölkerung gewandt. Er komme als „Pilger“ und „Bruder“, um dem „ersten christlichen Land“ einen Besuch abzustatten, sagte er.
Gleichzeitig sei er zwischen Bewunderung und Schmerz hin- und hergerissen, betonte der 79-Jährige mit Blick auf die Verfolgung und Vertreibung der Armenier durch das Osmanische Reich vor 101 Jahren, bei denen nach armenischen Schätzungen 1,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen waren.
„Bewunderung, weil ihr im Kreuz Jesu und in Eurem Geist die Kraft gefunden habt, immer wieder aufzustehen, auch nachdem ihr Dinge erlitten habt, die zu den schlimmsten gehören, an die die Menschheit sich erinnert“, erklärte Franziskus. „Schmerz, weil Eure Väter diese Tragödien am eigenen Leib erfahren haben.“
Das Kirchenoberhaupt beginnt am Freitag seinen dreitägigen Besuch in der Kaukasus-Republik. Mit Interesse wird vor allem verfolgt werden, ob Franziskus in seinen Reden das Wort „Genozid“ verwenden wird, wie er es bereits im vergangenen Jahr einmal getan hatte. Der Deutsche Bundestag hatte erst kürzlich das Massaker an den Armeniern offiziell als Völkermord eingestuft und damit den Ärger der Türkei auf sich gezogen. Das Land, Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches, lehnt den Begriff vehement ab.