Kongolesischer Oppositioneller zu drei Jahren Haft verurteilt

Lubumbashi (APA/AFP) - Der kongolesische Oppositionelle Moise Katumbi ist wegen einer Immobilienaffäre zu drei Jahren Haft verurteilt worden...

Lubumbashi (APA/AFP) - Der kongolesische Oppositionelle Moise Katumbi ist wegen einer Immobilienaffäre zu drei Jahren Haft verurteilt worden, so dass er nicht gegen Präsident Joseph Kabila wird antreten können.

Der frühere Gouverneur von Katanga wurde am Mittwoch von einem Gericht in Lubumbashi im Südosten der Demokratischen Republik Kongo für schuldig befunden, durch Betrug eine Immobilie erworben zu haben, die eigentlich als Erbe einem griechischen Kläger zustand.

Der 51-jährige Katumbi, der im Mai offiziell zur medizinischen Behandlung nach Südafrika geflogen war, muss laut dem Gericht außerdem eine Strafe von umgerechnet einer Million Dollar (884.000 Euro) zahlen. Das Urteil war am Vormittag von einer Zeitung gemeldet worden, bevor es überhaupt verkündet war. Einer der drei Richter weigerte sich zunächst, das Urteil zu unterzeichnen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Später bestätigte er aber den Urteilsspruch.

Katumbi war am 20. Mai außer Landes gereist, nachdem im Kongo gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts der Rekrutierung ausländischer Söldner eingeleitet worden waren. Dem Rivalen von Präsident Kabila drohte ein Prozess wegen Gefährdung der Staatssicherheit. Katumbi bezeichnete den Prozess als politisch motiviert und nannte die Vorwürfe „groteske Lügen“. Der Prozess wegen der Immobilienaffäre war erst am Wochenende bekannt geworden.

Die Opposition im Kongo befürchtet, dass Kabila die eigentlich für Ende des Jahres vorgesehene Präsidentschaftswahl hinauszögern will. Das Verfassungsgericht entschied kürzlich, dass der seit 2001 amtierende Staatschef auch ohne eine Wiederwahl über 2016 hinaus im Amt bleiben könne. Katumbi war im vergangenen September ins Lager der Opposition gewechselt.