Gewichtheben: Russen, Kasachen und Weißrussen droht Olympia-Sperre
Tiflis (APA/Reuters) - Der Gewichtheber-Weltverband (IWF) hat bei seiner Exekutive-Board-Sitzung in Tiflis beschlossen, Nationen mit mehr al...
Tiflis (APA/Reuters) - Der Gewichtheber-Weltverband (IWF) hat bei seiner Exekutive-Board-Sitzung in Tiflis beschlossen, Nationen mit mehr als drei Dopingverfehlungen bei den IOC-Nachtests von 2008 und 2012 für ein Jahr zu sperren. Dies betrifft Russland, Kasachstan und Weißrussland, die in Rio de Janeiro fehlen würden. Die IWF wartet diesbezüglich noch auf einen Schlussbericht des Internationalen Olympische Komitees.
Nur wenige Tage nach der Kollektivstrafe gegen die Leichtathleten ist es der nächste Schlag gegen die Sport-Großmacht Russland. „Das ist wie eine psychotische Episode“, wird der russische Sportminister Witali Mutko von R-Sport zitiert. „Wie kann man ein Team bestrafen, das zu den Olympischen Spielen 2016 fahren soll, für Verfehlungen, die 2008 oder 2012 begangen wurden?“
Gegen weitere Nationen wurden durch die IWF ebenfalls Strafen ausgesprochen, sie verlieren einen Teil ihrer Quotenplätze für Rio. Bei den IOC-Nachtests der Sommerspiele 2008 und 2012 hat es 17 positive Dopingtests aus dem Gewichtheberlager gegeben, es könnten noch mehr dazu kommen.
Nicht nur die Nachtests von Peking und London, sondern auch 24 Dopingfälle bei der WM 2015 in Houston haben die IWF zu ihrem rigorosen Vorgehen veranlasst. Bereits in November 2015 war Bulgarien nach wiederholten Dopingvergehen komplett von den Sommerspielen im August in Rio de Janeiro ausgeschlossen worden, der Oberste Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) hatte diese Entscheidung bestätigt.
Wie der Gewichtheber-Weltverband bekanntgab, entzog er insgesamt elf Rio-Quotenplätze, und zwar von Nationen, die mehrere Dopingvergehen im Qualifikationszeitraum verzeichneten. Es sind dies Russland (2), Kasachstan (2) und Weißrussland (1) - die bei IOC-Bestätigung ohnehin mit dem kompletten Team in Rio fehlen würden - sowie Aserbaidschan (2), Nordkorea (2) und Moldawien (2). Weitere zwei Quotenplätze waren schon im November 2015 von Rumänien und Usbekistan (je einer) aberkannt worden.