Kadyrow-Brücke: Kontroverse um Tschetschenen-Ehrung in St. Petersburg
St. Petersburg (APA/dpa) - Die Benennung einer Brücke nach dem früheren tschetschenischen Republikchef Achmat Kadyrow (1951-2004) hat in der...
St. Petersburg (APA/dpa) - Die Benennung einer Brücke nach dem früheren tschetschenischen Republikchef Achmat Kadyrow (1951-2004) hat in der russischen Stadt St. Petersburg zu scharfen Kontroversen geführt. Unbekannte übertünchten in der Nacht auf Donnerstag ein großes Graffito, mit dem Aktivisten gegen die Entscheidung der Stadtverwaltung protestiert hatten, wie die Agentur Interfax meldete.
In einer Umfrage hatten sich bereits mehr als 75.000 Menschen gegen die Ehrung des 2004 ermordeten Republikchefs ausgesprochen. Achmat Kadyrow ist der Vater des derzeitigen Anführers der islamisch geprägten Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow. Wegen Menschenrechtsrechtsverletzungen steht der kremltreue Politiker in der Kritik. Gegner der Benennung führen an, dass die Kadyrows keine Beziehungen zu St. Petersburg haben. Sie malten aus Protest das Bild eines russischen Kriegsverbrechers auf das Bauwerk.
Der Offizier Juri Budanow hatte während des Tschetschenien-Kriegs 2000 ein Mädchen ermordet und war deswegen verurteilt worden. Nach seiner Freilassung wurde er erschossen. Ermittler vermuten Blutrache.