Anschlag auf deutsches Flüchtlingsheim wohl ohne rechtsextremes Motiv

Nürnberg (APA/AFP) - Der als erste Tat einer Anschlagserie im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingskrise geltende Brandanschlag auf Asy...

Nürnberg (APA/AFP) - Der als erste Tat einer Anschlagserie im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingskrise geltende Brandanschlag auf Asylbewerberunterkünfte im süddeutschen Vorra ist offenbar aufgeklärt. Justiz und Polizei forschten nach eineinhalbjährigen Ermittlungen zwei Tatverdächtige aus, die das Feuer aus wirtschaftlichen Erwägungen und nicht aus rechtsextremistischen Motiven gelegt hätten.

Die Ermittler wollen am Freitag nähere Einzelheiten bekannt geben. In dem bei Nürnberg gelegenen Ort hatten Brandanschläge im Dezember 2014 mehrere Gebäude schwer beschädigt, außerdem waren die Gebäude mit fremdenfeindlichen Parolen und Hakenkreuzen beschmiert worden. Die zuvor zur Unterbringung von Flüchtlingen frisch renovierten Gebäude waren zunächst unbewohnbar, erst ein Jahr nach dem Anschlag zogen nach einer weiteren Renovierung erste Flüchtlinge in Vorra ein.

Der Anschlag von Vorra gilt als Auftakt einer Serie von Brandanschlägen auf unbewohnte und bewohnte Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise. Auf Vorra folgten allein im Jahr 2015 insgesamt etwa tausend Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte, darunter laut dem deutschen Bundeskriminalamt 92 Brandstiftungen.