Brexit - Merkel will gemeinsame Antwort aller EU-Staaten

Berlin (APA/Reuters/dpa) - Als Reaktion auf das britische Referendum strebt die deutsche Kanzlerin Angela Merkel auf jeden Fall eine gemeins...

Berlin (APA/Reuters/dpa) - Als Reaktion auf das britische Referendum strebt die deutsche Kanzlerin Angela Merkel auf jeden Fall eine gemeinsame Antwort aller EU-Staaten an. „Das muss der wesentliche Ansatz sein“, sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Christian Kern.

Merkel stellte sich damit indirekt auch gegen Überlegungen der sechs EU-Außenminister der Gründungsstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Niederlande), die über ein separates Treffen in Berlin reden. „Ich halte nichts davon, jetzt in Untergruppen zu zerfallen“, mahnte Merkel. Das habe sie auch mit der polnischen Ministerpräsidentin Beata Szydlo am Mittwoch so besprochen. Der EU-Gipfel kommenden Dienstag biete „uns ausreichend Gelegenheit, gemeinsam und in Ruhe zu beraten“.

Derzeit werden hinter den Kulissen verschiedene Formate für gemeinsame Reaktionen auf das britische Brexit-Referendum diskutiert. Merkel verwies auf ein Treffen der drei Präsidenten der EU-Institutionen am Freitag. Diese würden die britischen Ergebnisse ebenfalls stellvertretend für alle Mitgliedstaaten kommentieren.

Kern warnte vor Untergangsstimmung. „Die Nachricht vom Untergang Europas ist doch reichlich übertrieben“, sagte er in Anspielung auf ein Zitat von Mark Twain. Zugleich machte Kern deutlich, dass aus seiner Sicht die Frage besprochen werden müsse, „wie wir Solidarität in Europa definieren“. So dürfe es kein Sozialdumping geben durch die Entsendung von Arbeitskräften.