Zürcher Börse schließt etwas fester

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Tag der „Brexit“-Abstimmung mit etwas festeren Kursen abgeschlossen. Nach...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Tag der „Brexit“-Abstimmung mit etwas festeren Kursen abgeschlossen. Nach einem zurückhaltenden Handelsstart, rückte der Leitindex SMI <SMI.SFF> mit der Hoffnung auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU in die Gewinnzone und über die Schwelle von 8.000 Punkten vor.

Die Wettbüros auf der Insel stuften die Wahrscheinlichkeit auf einen „Brexit“ als geringer ein als noch am Tag zuvor, was den Aktien und vor allem dem britischen Pfund Auftrieb verlieh. In der Schweiz wurde der Aufschwung jedoch durch die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche gebremst.

Nun warte man gespannt auf den Ausgang des EU-Referendums auf der Insel, hieß es im Handel. Die letzten Wahllokale schließen um 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit und erste Ergebnisse werden in der Nacht auf Freitag erwartet. Gewissheit darüber, ob Großbritannien weiterhin zur EU gehört oder nicht, werden die Märkte allerdings erst am Freitagmorgen haben, wenn Chief Counting Officer Jenny Watson das endgültige Resultat verkünden wird. Händler warnten inzwischen, dass angesichts der am Donnerstag gestiegenen Zuversicht für einen EU-Verbleib ein „Brexit“-Votum zu großen Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten führen werde.

Bis Börsenschluss legte der Swiss Market Index (SMI) um 0,64 Prozent auf 8.023,05 Punkte zu und weitete damit die Gewinne der vergangenen Handelstage aus. Seit letztem Freitag liegt der Index damit nun mit 4 Prozent im Plus. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann am Donnerstag 0,87 Prozent auf 1.221,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65 Prozent auf 8.683,57 Zähler zu. Von den 30 Bluechips standen am Ende 28 im Plus und lediglich zwei (SGS und Syngenta) im Minus.

Am stärksten von einem „Bremain“ dürften die Aktien von Banken und Zyklikern profitieren und so wurden während der Abstimmung denn auch die Bankenwerte Credit Suisse (+2,0 Prozent), Julius Bär (+1,9 Prozent) und UBS (+1,7 Prozent) sowie konjunktursensitive Titel wie jene von Adecco (+1,8 Prozent), Geberit (+1,6 Prozent) oder LafargeHolcim (+1,5 Prozent) gut nachgefragt. Größere Kursgewinne verzeichneten auch Galenica (+1,7 Prozent) oder Swisscom (+1,5 Prozent).

Bei den Index-Schwergewichten trugen Nestlé (+0,9 Prozent) das Plus am Gesamtmarkt mit. Novartis und Roche (je +0,1 Prozent) bewegten sich dagegen kaum. Von einer Stimmungsaufhellung würden die drei Schwergewichte wegen ihres defensiven Charakters grundsätzlich weniger profitieren, merkte ein Händler an. Allerdings sollten die Titel im Gegenzug auch weniger stark auf das Szenario „Brexit“ reagieren als Zykliker oder Banken. Die Papiere von Novartis konnten derweil kaum von positiven Studiendaten zum Herzmedikament Entresto profitieren.

Die einzigen Verlierer im SMI/SLI hießen am Donnerstag SGS (-0,2 Prozent) und Syngenta (-0,6 Prozent). Der Handel mit Syngenta bleibe nach wie vor von den Unsicherheiten um das laufende Übernahmeangebot durch ChemChina geprägt, hieß es

~ ISIN CH0009980894 ~ APA500 2016-06-23/18:09