Brexit - Ungeliebtes Europa

London (APA/AFP) - Das Verhältnis zwischen der Europäischen Union und Großbritannien war nie einfach. In der Aufbauphase während der Nachkri...

London (APA/AFP) - Das Verhältnis zwischen der Europäischen Union und Großbritannien war nie einfach. In der Aufbauphase während der Nachkriegszeit nicht unbedingt erwünscht, traten die Briten der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1973 bei. Doch über die Jahrzehnte blieb die EU für die Briten gewissermaßen nur eine Option:

9. August 1961

Der konservative britische Premier Harold Macmillan reicht die Bewerbung Großbritanniens für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ein.

14. Jänner 1963

Der französische Präsident Charles de Gaulle legt gegen die Mitgliedschaft Großbritanniens sein Veto ein. Er tut dies ein weiteres Mal am 27. November 1967.

1. Jänner 1973

Großbritannien tritt der EWG bei, gemeinsam mit Irland und Dänemark.

5. Juni 1975

Bei einem Referendum über die Zugehörigkeit zur EWG stimmen die Briten mit gut 67 Prozent dafür.

30. November 1979

Die konservative britische Premierministerin Margaret Thatcher verlangt einen Nachlass bei den Beitragszahlungen („Britenrabatt“) - was sie 1984 durchsetzen kann.

7. Februar 1992

Mit dem Maastricht-Vertrag wird die EWG in die Europäische Gemeinschaft überführt. Großbritannien erhält das Recht, an der angestrebten Gemeinschaftswährung Euro nicht teilzunehmen („opt-out“).

23. Jänner 2013

Der konservative Premierminister David Cameron verspricht den Briten, ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft des Landes abzuhalten, wenn seine Partei die Parlamentswahlen 2015 gewinnt.

22. Mai 2014

Die gegen die europäische Integration gewandte und einwanderungsfeindliche United Kingdom Independence Party (Ukip) wird bei den Wahlen zum EU-Parlament in Großbritannien die stärkste politische Kraft. Bei einem Stimmenanteil von 26 Prozent erhält sie 24 Mandate im EU-Parlament.

7. Mai 2015

Camerons Konservative Partei erringt bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit. Das Versprechen des Premierministers wird umgesetzt und ein Gesetz zur Abhaltung einer Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft bis Ende 2017 beschlossen.

20. Februar 2016

Nach einem EU-Gipfel, bei dem er zentrale Forderungen für Reformen der EU durchsetzt, kündigt Cameron das Referendum für den 23. Juni an.

23. Juni 2016

In einer Volksabstimmung entscheiden sich die Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union.