Brexit - EU-Außenminister für Reformen - „Schlimme Situation“

Luxemburg (APA) - Fasst unisono haben mehrere EU-Außenminister Reformen in der EU als Reaktion auf das britische Austrittsvotum gefordert. D...

Luxemburg (APA) - Fasst unisono haben mehrere EU-Außenminister Reformen in der EU als Reaktion auf das britische Austrittsvotum gefordert. Die EU müsse sich um „die großen Fragen“ wie Migration und den Klimawandel kümmern, sagte die schwedische Europaministerin Ann Linde am Freitag in Luxemburg. Die EU sei jetzt „in einer schlimmen Situation“.

„Das ist ein bitterer Tag für Europa“, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier. „Mit Großbritannien geht mehr als nur ein Mitgliedsstaat.“ Der heutige Tag sei „ein tiefer Einschnitt“. Es gehe nun darum, Europa zusammenzuhalten. „Wir dürfen weder in Hysterie noch in Schockstarre verfallen.“ Nicht auf alles könne die EU heute bereits eine Antwort geben. Die Bürger würden jedoch Antworten bei der Flüchtlingskrise und bei Beschäftigung erwarten.

„Es ist ein trauriger Tag heute“, sagte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn. „Wir haben viel verloren, und ich glaube auch, dass Großbritannien viel verloren hat.“ Es gehe jetzt natürlich auch um eine Debatte über die Solidarität in Europa.

„Dass die Dinge nicht gut in Europa laufen, versteht jeder“, sagte der zypriotische Außenminister Ioannis Kasoulides. Die EU müsse nun Einigkeit und Kontinuität zeigen. Die Eurozone müsse mit der Vertiefung der Währungsunion und mit der Bankenunion weitermachen.

„Wir haben jetzt hundert praktische Fragen zu beantworten, aber was wichtiger ist, ist die politische Reflexion“, sagte der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak. „Wir dürfen das nicht nur als eine britische Abstimmung sehen, das ist eine Botschaft für die ganze EU.“

Linde sagte, sie fürchte, dass das britische Resultat fremdenfeindlichen und nationalistischen Parteien in ganz Europa Auftrieb gebe. „Wir brauchen eine engere Beziehungen mit unseren Menschen und eine Konzentration auf die wirklich wichtigen Fragen.“

Lajcak sagte, er rechne nicht mit einem Austrittsreferendum in der Slowakei. „Wir glauben an das europäische Projekt. Aber wir müssen es attraktiver für die Bürger machen.“