Brexit - Ukrainische Politiker sehen jubelnden Putin
Kiew (APA) - In ersten Reaktionen auf den Ausgang der britischen Brexit-Abstimmung sprechen ukrainische Parlamentarier von einer Niederlage ...
Kiew (APA) - In ersten Reaktionen auf den Ausgang der britischen Brexit-Abstimmung sprechen ukrainische Parlamentarier von einer Niederlage für die Ukraine und einem Erfolg für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Deutlich vorsichtiger kommentierte Präsident Petro Poroschenko.
„Die Ukraine verliert ihren treuesten Verbündeten innerhalb der EU. Die EU selbst fällt in ihre tiefste Krise. Putin jubelt“, kommentierte der liberale Parlamentsabgeordnete Serhij Leschtschenko von der Präsidentenfraktion via Facebook den Ausgang des Referendums.
Sein Fraktionskollege Wolodymyr Arjew, der die ukrainische Delegation in der parlamentarischen Versammlung des Europarates leitet, sekundierte: Brexit bedeute für die Ukraine absolut nichts Gutes, da sich die EU äußeren Störfaktoren verschließen werde und sich um innere Probleme kümmern werde, um eine Kettenreaktion zu vermeiden. „Ist es deshalb sehr wahrscheinlich, dass die (im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt erlassenen, Anm.) Sanktionen gegen Russland ab 2017 schrittweise aufgehoben werden und Visafreiheit für uns, Georgien und die Türkei auf unbestimmte Zeit verschoben wird“, schrieb Arjew.
Der Ausgang des Referendums, so informierte der ukrainische Präsident Poroschenko über Twitter, sei ein Schaden. Er glaube jedoch, dass ungeachtet des Ergebnisses Großbritannien in einem vereinten Europa bleiben und gemeinsame europäische Werte verteidigen werde. „Die Europäische Union muss nun den Weg in die Herzen der Europa-Skeptiker finden, damit die Gegner des europäischen Integrationsprojektes keine Chance und ihre großzügigen Sponsoren keine Chance haben“, schrieb der Präsident. Er gehe davon aus, dass die Sanktionen gegen Russland als Aggressorstaat verlängert werden.