Brexit - Monti: „Cameron ist die Bombe in der Hand zerplatzt“
Rom (APA) - Der ehemalige EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat das Ergebnis des Referendums über Großbritanniens EU-Austritt als „sehr ne...
Rom (APA) - Der ehemalige EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat das Ergebnis des Referendums über Großbritanniens EU-Austritt als „sehr negativ“ für Europa bezeichnet. Er kritisierte dabei den zurückgetretenen britischen Premier David Cameron und warnte vor „Missbrauch“ demokratischer Mittel wie Volksbefragungen.
„Cameron hat die Demokratie missbraucht. Er hat dieses Referendum nicht im allgemeinen Interesse, sondern für sein eigenes Interesse innerhalb der konservativen Partei ausgerufen. Doch die Bombe ist ihm in der Hand explodiert. Er hat alles verloren und es ist auch richtig so“, so Italiens Ex-Premier in einem Radiointerview.
„Europa geht zum Teil auseinander und verliert eines seiner Mitglieder. Doch auch Großbritannien droht die Gefahr auseinanderzugehen, weil es Schottland und Nordirland verlieren könnte“, so Monti. Großbritanniens EU-Austritt werde zwar viele negative Auswirkungen, aber auch positive Aspekte haben. „Es muss mehr Ernsthaftigkeit in den Beziehungen zwischen Staaten und der EU geben“, meinte Monti.