Brexit - Polnischer Präsident: Jetzt Domino-Effekt vermeiden

London (APA/dpa/AFP/Reuters) - Der polnische Präsident Andrzej Duda hat das Votum der Briten für einen Brexit als „traurige Nachricht“ bezei...

London (APA/dpa/AFP/Reuters) - Der polnische Präsident Andrzej Duda hat das Votum der Briten für einen Brexit als „traurige Nachricht“ bezeichnet. Für die europäischen Führungspolitiker müsse das Referendum ein Signal zur Einheit sein, sagte Duda am Freitag im südpolnischen Krakau. Jetzt gelte es, einen Domino-Effekt zu vermeiden.

Es müsse auch nach Antworten zur Entscheidung der Briten gesucht werden: „Ist es nicht so, dass die EU den Ländern, die zu ihr gehören, zu viel auferlegt?“

Duda unterstrich die engen Verbindungen zwischen Großbritannien und Polen: „Wir waren Freunde, wir sind Freunde und wir werden Freunde bleiben.“ Nun müsse alles unternommen werden, damit die Rechte polnischer Einwanderer in Großbritannien nicht geschmälert werden. Seit dem EU-Beitritt sind Hunderttausende Polen nach Großbritannien ausgewandert und stellen nun eine der größten Migrantengruppen im Königreich.

Der polnische Außenminister sprach sich unterdessen gegen eine weitere EU-Integration und das Modell einer EU unter deutsch-französischer Führung aus. Die britische Brexit-Entscheidung „bedeutet ein anderes Europa“, sagte Witold Waszczykowski, dessen politische Heimat die rechtskonservative polnische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ist.